Armut:20 000 Jugendliche ohne Perspektive

In Deutschland fallen junge Menschen beim Übergang zum Erwachsenwerden immer häufiger durch das staatliche Jugend- und Sozialhilfenetz. Oft kommen sie aus zerrütteten Familien.

In Deutschland fallen zunehmend junge Menschen beim Übergang zum Erwachsenwerden durch das staatliche Jugend- und Sozialhilfenetz. Schätzungen des Deutschen Jugendinstituts zufolge liegt die Zahl der sogenannten entkoppelten Jugendlichen inzwischen bei mehr als 20 000. Viele der Betroffenen kämen aus belasteten Familien oder problematischen Lebenslagen, sagte Birgit Reißig vom Deutschen Jugendinstitut bei der Präsentation der Studie. Experten fordern deshalb, flexiblere Hilfsangebote und eine engere Zusammenarbeit der verschiedenen Hilfsangebote in den Kommunen.

Problematisch sei vor allem der Übergang in die Volljährigkeit. Von diesem Zeitpunkt an würden die vorher oftmals betreuten jungen Menschen aus der Jugendhilfe in die vom Jobcenter finanzierte Selbständigkeit entlassen. Damit sei die "Gefahr des Scheiterns besonders groß", sagte Reißig. Viele dieser Jugendlichen sind laut der im Auftrag der Vodafone-Stiftung erstellten Studie in Pflegefamilien aufgewachsen, ohne Schulabschluss und Ausbildung und leben auf der Straße.

© SZ vom 12.06.2015 / epd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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