Arbeitsmarkt:Bundesrechnungshof rügt Jobvermittler

Die Prüfer haben der Bundesagentur für Arbeit offenbar ein vernichtendes Zeugnis ausgestellt. Demnach führte nicht einmal jeder 20. Vorschlag zu einer Arbeitsaufnahme.

Nach einem internen Bericht an den Vorstand der Nürnberger Behörde seien von 605 überprüften Vermittlungsvorschlägen nur 4,6 Prozent erfolgreich gewesen, berichtete die Berliner Zeitung.

Nicht einmal jeder 20. Vorschlag habe zu einer Arbeitsaufnahme geführt, kritisierten die Rechnungsprüfer dem Bericht zufolge. "Die sehr geringe Erfolgsquote beweist, dass die Vermittlungsarbeit bei den geprüften Agenturen nicht effektiv war", monierten die Prüfer.

Eine Verbesserung der Vermittlung der Arbeitslosen gehört zu den zentralen Zielen der rot-grünen Arbeitsmarkreformen. Vor zwei Jahren hatte der Bundesrechnungshof nach Untersuchungen in fünf Arbeitsämtern festgestellt, dass dort weit weniger Arbeitssuchende vermittelt wurden, als die Statistiken dies auswiesen.

Diese Ergebnisse lösten einen Skandal um die damalige Bundesanstalt für Arbeit aus, der den Umbau zur Bundesagentur mitauslöste.

Auch in einem zweiten Bereich übt der Rechnungshof demnach harte Kritik. Es würden zu viele Bewerber auf eine offene Stelle geschickt, die Gründe für eine vergebliche Vermittlung aber zu spät erfragt. So hätten Arbeitsvermittler bei ungenügender Absprache mit dem Arbeitgeber bis zu 65 Bewerber für eine Stelle vorgeschlagen.

Am Donnerstag hatte die Bundesagentur für Arbeit (BA) Kontrollen gegen den Missbrauch von so genannten Vermittlungsgutscheinen angekündigt. Mit den Scheinen können Arbeitslose seit gut zwei Jahren private Jobmakler bei der Stellensuche einschalten.

Der Bundesrechnungshof hatte nach einem Bericht des Magazins Spiegel kritisiert, dass die Vermittlungsgutscheine "wenig erfolgreich" und "in hohem Maße missbrauchsanfällig" seien.

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