Alte Kurie bestätigt:Stillstand in Purpur

Der neue Papst hat Kontinuität versprochen. Und wenn es um die Kurie geht, hält er sich daran: Benedikt XVI. tauscht keinen einzigen Kardinal an der Spitze der Behörde aus. Indessen wurde bekannt, dass Kardinal Ratzinger vom Konklave fast einstimmig gewählt wurde.

Benedikt XVI. hat alle Kardinäle an der Spitze der Kurie in ihren Ämtern bestätigt. Angelo Sodano werde Kardinalstaatssekretär bleiben, teilte der Vatikan mit. Auch die Chefs der anderen Kurienkongregationen, die in etwa Ministerien entsprechen, und päpstlichen Räte blieben im Amt.

Benedikt XVI. setzt auf die Kurien-kardinäle, die schon seinem Vorgänger zu Diensten waren. (Foto: Foto: dpa)

Das gilt auch für "Außenminister" Giovanni Lajolo. Unklar war noch, wer vom früheren Kardinal Joseph Ratzinger das Amt als Präfekt der Glaubenskongregation übernimmt. Ratzinger war am Dienstag zum Nachfolger von Johannes Paul II. gewählt worden.

Der 77-Jährige Sodano galt als einer der Mitfavoriten. Er war 15 Jahre lang unter Papst Johannes Paul II. als Kardinalstaatssekretär des Vatikan so etwas wie der Regierungschef.

Dadurch kennt der im nordwestitalienischen Piemont geborene Adelssohn die römische Kurie so gut wie kaum ein anderer. Sodanos Stellvertreter bleibt der argentinische Erzbischof Leonardo Sandri.

Unterdessen wurde bekannt, dass Ratzinger im entscheidenden Wahlgang fast alle Stimmen der 115 Kardinäle erhalten hat. Rund 100 Purpurträger hätten im Konklave für den Kardinal aus Bayern gestimmt. "Es war praktisch ein Volksbeschluss", berichtete die römische Zeitung La Repubblica.

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