Algerien:Einige Sahara-Touristen sind frei

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Wie das Auswärtige Amt in Berlin bestätigte, sind sechs der 16 deutschen Touristen, die in Algerien festgehalten wurden, frei und werden in Algier von der Deutschen Botschaft betreut. Auch die zehn Sahara-Reisenden aus Österreich sind in Freiheit.

Sechs der insgesamt 16 in Algerien festgehaltenen deutschen Sahara-Touristen sind nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin frei. Demnach wären noch zehn deutsche Vermisste nicht aufgetaucht.

Die algerische Wüste - hier wurden die 32 europäischen Touristen entführt. (Foto: dpa)

Der Sprecher des Auswärtigen Amtes dementierte damit am Mittwochmorgen indirekt Informationen, dass alle seit Monaten vermissten Urlauber wohlbehalten wieder aufgetaucht seien. Der deutsche Botschafter in Algier, Hans-Peter Schiff, betreue die sechs Deutschen. Es gehe ihnen "den Umständen entsprechend gut", sagte der AA-Sprecher.

Innenminister Otto Schily (SPD) erklärte am Mittwoch im ZDF, er sei guter Hoffnung für die verbliebenen Geiseln. Er habe am Vortag mit dem algerischen Innenminister telefoniert, könne aber "auf Einzelheiten in der sehr prekären Situation nicht eingehen. Das ist im dringenden Interesse der vermissten Touristen", so Schily.

Insgesamt waren insgesamt 16 Deutsche, zehn Österreicher, vier Schweizer, ein Niederländer sowie ein Schweden in der algerischen Wüste verschwunden.

Der Salzburger Landeshauptmann (Ministerpräsident) Franz Schausberger hatte am Morgen im Österreichischen Rundfunk gesagt, die in Algerien festgehaltenen zehn Sahara-Touristen aus Österreich und einige der übrigen Touristen seien frei.

Die Schweizer Regierung hat Angaben über eine Befreiung der Schweizer Geiseln in Algerien bislang nicht bestätigt. "Wir haben keine Kenntnis über ihr Schicksal", sagte eine Sprecherin des Eidgenössischen Departements für Auswärtige Angelegenheiten (EDA).

Anfang der Woche hatte Bundesaußenminister Joschka Fischer (Grüne) in Algier Gespräche über die monatelange Suche nach den Vermissten geführt. Dabei hatte Fischer erstmals von einer Geiselnahme gesprochen.

Die Reisenden waren in verschiedenen Gruppen mit Geländewagen oder Motorrädern und ohne Führer unterwegs gewesen. Von einigen fehlte seit Mitte Februar jedes Lebenszeichen.

Tausende algerische Sicherheitskräfte waren bei der Suche nach den Verschwundenen im Einsatz.

(sueddeutsche.de/dpa/AFP/AP)

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