Aktuelles Lexikon:Die Superdelegierten

Wenn die Entscheidung zwischen Hillary Clinton und Barack Obama am Super Tuesday so knapp ausfällt, wie es die Demoskopen vorhersagen, dann rücken sie in den Mittelpunkt: die Superdelegierten.

Wenn die Entscheidung zwischen Hillary Clinton und Barack Obama an diesem Super Tuesday so knapp ausfällt, wie es die Demoskopen vorhersagen, dann könnte einer bislang vernachlässigten Gruppe von Menschen eine große Bedeutung zukommen: den Superdelegierten.

Anders als reguläre Delegierte werden sie nicht in Vorwahlen bestimmt, sondern auf ihre Posten ernannt. Es sind zumeist Parteibosse, Kongressabgeordnete oder vormalige Präsidenten, denen auf dem Nominierungsparteitag ein Stimmrecht eingeräumt wird, um für Würdenträger in der Partei einen gewissen Einfluss zu bewahren.

Für dieses Vorgehen sind die Demokraten kritisiert worden, da sie ihren nicht gewählten Superdelegierten fast 20 Prozent der Stimmen auf dem Parteitag einräumen. Bei der Kandidatensuche vor früheren Präsidentschaftswahlen sind die Superdelegierten wenig beachtet worden, weil sich im Laufe der Primaries ein Kandidat als klarer Gewinner herauskristallisiert hatte.

In diesem Jahr könnte das anders sein. Wenn auf dem Parteitag keine Mehrheit der gewählten Delegierten für Clinton oder Obama zustande kommt, werden die Superdelegierten zu Köngismachern.

In einer Umfrage der New York Times erklärten 25 Prozent von ihnen ihre Präferenz für Clinton, zehn Prozent wollten für Obama stimmen. Die Stimme eines Superdelegierten hat Hillary dabei wohl sicher: die ihres Mannes.

© SZ vom 05.02.2008/dmo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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