Afghanistan:"Präsident Karsai schützt Rauschgift-Barone"

Schwere Vorwürfe gegen Afghanistans Präsidenten Hamid Karsai: Ein früherer Drogenbekämpfer in der US-Botschaft in Afghanistan beschuldigt ihn, den Kampf gegen das Rauschgift zu behindern.

Ein früherer Drogenbekämpfer in der US-Botschaft in Afghanistan hat Präsident Hamid Karsai beschuldigt, den Kampf gegen das Rauschgift zu behindern. Karsais Regierung sei massiv in den Schutz der Drogen-Barone verwickelt, schrieb Thomas Schweich in einem im Internet veröffentlichten Beitrag für die Sonntagsbeilage der New York Times.

Afghanistans Präsident Hamid Karsai (Archivfoto) (Foto: Foto: dpa)

Wie auch die Taliban verdienten viele Anhänger des Präsidenten am Rauschgifthandel. Schweich, der im Juni aus dem Drogendezernat des Außenministeriums ausgeschieden war, schrieb weiter, der Einfluss der Rauschgift-Barone reiche bis in die Spitzen der Regierung. Drogenhändler hätten Hunderte Polizeiführer, Richter und andere Beamte geschmiert.

Schweich kritisierte, das US-Verteidigungsministerium unternehme zu wenig gegen den Anbau von Drogen. Solange sich die Taliban durch den Rauschgifthandel finanzierten und die Regierung sich zum Zweck des Machterhalts auf Opium stütze, werde der Krieg andauern. Seit 2006 sei der Mohnanbau rapide angewachsen, aus Afghanistan stammten 90 Prozent des weltweit angebotenen Heroins.

© sueddeutsche.de/Reuters/aho - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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