Afghanistan:Isaf-Truppen töten Zivilisten

Isaf-Truppen haben im Südosten Afghanistans nach eigenen Angaben mehrere Zivlisten getötet. Bei Gefechten im Westen kamen mehrere einheimische Polizisten ums Leben.

Soldaten der Internationalen Schutztruppe Isaf haben nach eigenen Angaben im Südosten Afghanistans versehentlich vier Zivilisten getötet und vier weitere Menschen verletzt.

Isaf-Truppen haben im Südosten Afghanistans vier Zivilisten getötet. (Foto: Foto: AP)

Wie die Nato-geführte Isaf mitteilte, hatten am Vortag in der Provinz Paktika zwei abgefeuerte Mörsergranaten ihr Ziel verfehlt. Die Verletzten seien von Isaf-Kräften medizinisch versorgt worden.

Unterdessen kamen bei Kämpfen zwischen ausländischen Truppen und einheimischen Sicherheitskräften in der westlichen Provinz Farah mindestens neun afghanische Polizisten ums Leben, fünf weitere wurden nach Behördenangaben verletzt.

Der stellvertretende Gouverneur der Provinz Farah, Junus Rasuli, sagte, die ausländischen Soldaten hätten die örtlichen Behörden nicht über einen Konvoi im Bezirk Anar Derah nahe der iranischen Grenze informiert. Die Polizisten hätten sie für feindliche Kämpfer gehalten und es sei in der Nacht zum Sonntag zu einem mehrstündigen Gefecht gekommen. Dabei hätten die Streitkräfte auch Luftangriffe angeordnet.

Bislang ist nicht bekannt, ob Isaf oder US-geführte Koalitionstruppen in den Vorfall verwickelt waren. Zivile Opfer bei Operationen ausländischer Truppen in Afghanistan sorgen in der Bevölkerung für zunehmenden Unmut. Die Regierung in Kabul und die Vereinten Nationen haben Isaf und US-Koalition mehrfach aufgefordert, vorsichtiger zu agieren.

Erst Anfang Juli waren bei einem US-Luftangriff in der östlichen Provinz Nangarhar 47 Zivilisten getötet worden, darunter 39 Frauen und Kinder.

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