Ärztestreik:Montgomery bringt Schlichtung ins Gespräch

Mit dem Vorschlag will der Gewerkschaftsvorsitzende den monatelangen Tarifkonflikt an den Universitätskliniken beenden. Die Gegenseite zeigt sich jedoch wenig begeistert von der Idee.

Zur Lösung des monatelangen Tarifkonflikts an den Universitätskliniken hat der Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Frank Ulrich Montgomery, die Möglichkeit einer Schlichtung ins Gespräch gebracht.

Den monatelangen Tarifstreit könne ein Schlichter beenden - wenn es nach dem Vorsitzenden der Ärztegewerkschaft geht. (Foto: Foto: dpa)

In der WDR-Sendung "hartaberfair" sagte Montgomery am Mittwochabend: "Es gibt ja manchmal kluge Schlichter, ... so ganz hochmögende Politiker, es gibt so berühmte Menschen wie Lothar Späth, die bei allen Lagern präsentierbar wären."

Der Verhandlungsführer der Tarifgemeinschaft deutscher Länder, Hartmut Möllring (CDU), widersprach dem Vorschlag Montgomerys in der Sendung und betonte, dass er einen Schlichter "auf keinen Fall" akzeptieren werde.

"Wir haben Zahlen auf den Tisch gelegt, Sie haben höhere Forderungen gestellt, dann müssen wir eben weiter verhandeln." Das letzte Spitzengespräch war am 11. Mai in Dresden gescheitert. Die Tarifauseinandersetzung dauert mittlerweile länger als zwei Monate.

Neben der Forderung nach deutlich besserer Bezahlung der Ärzte an Uni-Kliniken kritisieren die Mediziner auch die hohe Zahl unbezahlter Überstunden, 36-Stunden-Dauerdienste und fehlende Kinderbetreuung. Notfälle und die Behandlung schwer kranker Patienten sind nach Angaben des Marburger Bundes von den Streiks ausgeschlossen.

Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) kritisierte die ursprünglichen Ärzteforderungen nach 30 Prozent mehr Gehalt, "weil ich nicht weiß, wer das bezahlen soll".

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