Wintereinbruch in USA:Mehr als eine Million Haushalte ohne Strom

Lesezeit: 2 min

Sturm, Schnee, Eisregen: Ein heftiger Wintereinbruch hat im Nordosten der USA für Chaos gesorgt. Und nicht nur dort.

Ein heftiger Wintereinbruch mit Sturm, Schnee und Eisregen hat im Nordosten der USA Millionen Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten. In den Staaten New Hampshire und Massachusetts erklärten die Gouverneure den Notstand. Von dem Stromausfall waren in vier Bundesstaaten mehr als eine Million Haushalte und Geschäfte betroffen.

Sturm, Schnee, Eis: Der Winter hat in den USA ganze Bundesstaaten in ein Schneechaos gestürzt. (Foto: Foto: AP)

In New Hampshire starb ein 49 Jahre alter Mann an einer Kohlenmonoxidvergiftung, als er seinen Wohnwagen mit Hilfe eines Generators beheizen wollte, berichtetet CNN.

Vielerorts brachen Äste unter der Last von Schnee und Eis ab. Autofahrer hatten mit einer über einen Zentimeter dicken Eisschicht auf den Straßen zu kämpfen. Zahlreiche Bahnverbindungen waren im Nordosten den Angaben zufolge am Freitag zeitweise unterbrochen, weil Äste auf Gleise gefallen waren.

In New Hampshire explodierenden Transformatoren, Stromkabel rissen ab. Meteorologen rechneten damit, dass es über das Wochenende weitere Schneefälle in der Region geben werde. Allerdings sollen die Temperaturen wieder steigen. In einigen Gegenden wurde vor Überschwemmungen gewarnt.

Der Sturm richtete Schäden in Höhe von mehreren zehn Millionen Dollar an, sagte der Gouverneur von Massachusetts, Deval Patrick. Nachdem er den Notstand erklärt hatte, konnte er 500 Angehörige der Nationalgarde zu Hilfsleistungen verpflichten.

Der Zeitung The Boston Globe sagte Patrick, er rechne nicht damit, dass alle Teile der betroffenen Region vor Montag mit Strom versorgt würden. "Das ist ein heftiger Sturm", sagte ein Sprecher des Versorgers Central Hudson Gas&Electric dem Sender CNN. "Wir hatten in den vergangenen Jahren schon einige erlebt, aber dieser gehört zu den schlimmsten."

Rekord-Schneemengen in Österreich

Auch Österreich versinkt im Schneechaos: In den vergangenen Tagen sei im österreichischen Bundesland Kärnten und in Osttirol so viel Schnee gefallen, wie seit Jahrzehnten nicht mehr, berichtete das ORF. Viele Straßen blieben gesperrt, Täler waren von der Außenwelt abgeschnitten.

Überall herrschte Lawinenwarnstufe vier oder fünf - die höchste auf der Skala. Anfang kommender Woche könnte ein Mittelmeertief die Situation weiter verschärfen.

Im Kärntner Lesachtal sind nach Angaben der österreichischen Nachrichtenagentur APA mehrere Ortschaften ohne Strom. Einige Bahnstrecken waren gesperrt. Viele Menschen legten die Schneeschaufel kaum noch aus der Hand, um vor allem Dächer vom Schnee zu befreien. In Oberdrauburg stürzte ein Stalldach ein und erschlug einige Rinder. Von Satteldächern lösten sich Schneelawinen, die Autos verschütteten.

Hochwasser des Tiber bedroht Rom

Tausende Römer hatten in der Nacht das Hochwasser des Tiber in einer Mischung aus Neugierde und Angst bestaunt und dramatische Szenen fotografiert, etwa als ein Kahn unter einer Brücke festklemmte. In den Morgenstunden konnte Roms Bürgermeister Gianni Alemanno von einer "stabilisierten Lage" berichten. Der Tiber hatte einen Pegel von gut 12,5 Metern erreicht, den höchsten Stand seit Jahrzehnten. "Das Hochwasser ist noch nicht vorbei, aber zum jetzigen Zeitpunkt können wir beruhigt sein", sagte der Bürgermeister, der nach Kritik wegen mangelnder Vorbereitung auf einen Notstand die Entwicklung in der Nacht von Beobachtungspunkten aus verfolgt hatte.

Schnee, Sturm und Unwetter hatten in der vergangenen Woche in Italien Verkehrsbehinderungen, Überschwemmungen, Erdrutsche und Notfälle nach sich gezogen. In Kalabrien starben drei Menschen, etwa 40.000 waren wegen verunreinigter Brunnen ohne Trinkwasser. In einigen Regionen wurden die Schulen geschlossen.

© dpa/hai - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: