Nachdem es zum Wochenstart in vielen Gegenden Deutschlands eine Verschnaufpause im Hitzemarathon gab, melden die Wetterdienste für Dienstag und Mittwoch noch mal Temperaturen bis 33 Grad - vor allem in Berlin und Brandenburg. Die Rekordhitze vom Sonntag, die mit 40,3 Grad im bayerischen Kitzingen eine Höchstmarke erreichte, hat dabei immer noch Auswirkungen. In Berlin und Potsdam sind an mehreren Stellen die Decken der Autobahnen geplatzt. Weil dabei bis zu 20 Zentimeter hohen Asphaltränder entstanden sind, mussten die Straßen zum Abschleifen teilweise gesperrt werden.
Die Berliner Polizei vermeldete zudem einen Großeinsatz vom Sonntagnachmittag - dabei musste die Beamten helfen, das berüchtigte Columbiabad im Bezirk Neukölln zu räumen, nachdem es unter den Gästen zu einer Massenschlägerei mit mindestens 60 Beteiligten gekommen war. Bis zum Eintreffen der Polizei hatten sich die Schläger schon wieder unter die rund 6000 Freibadgäste gemischt, trotzdem entschied sich die Schwimmbad-Leitung für eine Räumung des kompletten Geländes, auch am Montag blieb das Bad noch geschlossen. Auch in den Freibädern in Pankow und Mariendorf wurde die Polizei am Wochenende zu Hilfe gerufen, weil sich Jugendliche aggressiv verhielten.
Der ausbleibende Regen hat außerdem den Pegel der Oder auf einen Tiefstand sinken lassen, gerade mal 1,27 Meter wurde in Frankfurt (Oder) gemessen - normal sind um die zwei Meter. Der Fluss kann nur eingeschränkt befahren werden, das traditionelle Oder-Schwimmen am kommenden Wochenende wurde abgesagt.
Wo in der Nacht zum Montag der ersehnte Regen fiel, blieb auch das oft nicht ohne Nebenwirkungen: Unwettertief Siegfried hat mit Sturmböen und Starkregen den Bahnverkehr im Norden Deutschlands erheblich gestört. Außerdem war die Feuerwehr vor allem in Schleswig-Holstein wegen umgestürzter Bäume und vollgelaufener Keller im Einsatz. Für die zweite Wochenhälfte sagen die Meteorologen eine deutliche Abkühlung voraus.