Tausende Prostituierte in Holland können sich über eine Bescherung vom Staat in Form einer Steuersenkung freuen. 20 Prozent ihrer Einnahmen dürfen künftig als berufsbedingte Aufwendungen von der Einkommensteuer freigestellt werden, berichtete die Zeitung De Telegraaf berichtete.
Eine entsprechende Vereinbarung sei intern zwischen dem Finanzamt und Interessenvertretern der Sex-Wirtschaft ausgehandelt worden. Sie sei auch insofern "bemerkenswert", als das höchste Gericht der Niederlande zuvor erklärt habe, Kosten für Kleidung, insbesondere Unterwäsche, Schönheitsbehandlungen, Maniküre und Kosmetik seien nicht abzugsfähig.
Steuerexperten kritisieren nach Angaben des Blattes, dass Prostituierte nun gegenüber anderen Berufstätigen bevorzugt werden, die Werbepauschalen schon lange nicht mehr geltend machen könnten.
Prostitution ist in den Niederlanden im Jahr 2000 weitgehend legalisiert worden. Frauen und Männer, die damit ihr Geld verdienen, werden steuerrechtlich wie Angestellte oder Selbstständige eingestuft - je nachdem ob sie in einem Bordellbetrieb beschäftigt oder allein tätig sind. Die Zahl der Prostituierten wird allein in Amsterdam auf rund 8000 geschätzt.