Waffenlager bei Hildesheim:300 Schuss- und Stichwaffen entdeckt

Die Polizei ist einem Tipp aus der Bevölkerung gefolgt und hat bei Hildesheim ein Waffenlager ausgehoben. Der Besitzer hatte seiner Frau gedroht, ihr etwas anzutun, wenn sie ihn verlassen sollte.

Der Besitzer eines umfangreichen Waffenlagers im Landkreis Hildesheim hat offenbar keinen extremistischen oder kriminellen Hintergrund. Die bisherigen Ermittlungen hätten keine entsprechenden Anhaltspunkte ergeben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hildesheim. Im Haus eines 35-Jährigen im Sibbesser Ortsteil Almstedt waren am Wochenende 300 Schuss- und Stichwaffen sowie Munition entdeckt worden.

Bei der Durchsuchung am Samstag stellten die Beamten außer Messern vor allem Gas- und Schreckschusspistolen, aber auch scharf gemachte Dekorationswaffen sicher. Alles habe kreuz und quer in Bananenkisten gelegen, sagte der Sprecher. Das Landeskriminalamt habe bereits begonnen, die Waffen zu untersuchen.

Auf die Spur des 35-Jährigen waren die Ermittler durch einen Tipp gekommen. Weitere Einzelheiten nannte der Sprecher nicht. Nach unbestätigten Angaben hatte der Almstedter seiner Frau gedroht, er werde ihr etwas antun, falls sie sich - wie bereits einmal geschehen - wieder von ihm trennen sollte. Davon habe eine dritte Person erfahren, die vom Waffenarsenal des 35-Jährigen wusste. Diese Person habe die Polizei alarmiert.

Ende März hatte ein Forstwirt in der von Sibbesse nicht weit entfernten Ortschaft Hornsen seine Partnerin mit einer illegalen Waffe erschossen, seinen achtjährigen Sohn getötet und drei weitere Kinder lebensgefährlich verletzt. Im Haus des Mannes wurden außer der großkalibrigen Tatwaffe noch zwei weitere illegale Schusswaffen gefunden.

© sueddeutsche.de/dpa/abis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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