Versteigerung in Los Angeles:Ein Stück vom Ruhm

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Der Nachlass der Filmdiva Zsa Zsa Gabor, die 2016 im Alter von 99 Jahren starb, ist Fans und Sammlern ingesamt 900 000 Dollar wert. Bei der Auktion wechselte auch ihr Ehebett den Besitzer - zur Freude ihres Witwers Frédéric von Anhalt.

Von Christian Mayer

Von der Miss Ungarn zur prototypischen Hollywood-Diva: Zsa Zsa Gabor, 1950. (Foto: imago/ZUMA/Keystone)

Selbst Klatschexperten und Hollywood-Chronisten sind sich nicht ganz sicher, ob Zsa Zsa Gabor nun acht oder neun Mal verheiratet war. Aber eines konnte man gerade wieder sehen: Die ungarische Schauspielerin ("Moulin Rouge") hatte das Glück, oft großzügige Männer zu treffen. Männer, die ihr die ungeheuerlichsten Geschenke machten. 2016, im Alter von 99 Jahren, starb die Filmdiva, die seit 1986 mit dem deutschen Lebemann und Titelverkäufer Frédéric Prinz von Anhalt verheiratet war. Und dieser Ehemann Nummer acht oder neun hat ordentlich aufgeräumt im gemeinsamen Haus in Bel Air, das schon zu Lebzeiten der Gabor wie ein Museum des verblassten Ruhms wirkte.

Bei einer Versteigerung am Wochenende kam der gesamte Nachlass unter den Hammer. Fast tausend Objekte, vom vergoldeten Steinway-Flügel aus dem Jahr 1927 über das 104-teilige Moët-Champagner-Service bis zum Reisepass mit dem falschen Geburtsdatum. Offenbar zeigte der Medienrummel seine Wirkung: Frédéric von Anhalt konnte sich am Ende über mehr als 900 000 Dollar freuen, die bei der Auktion zusammenkamen. Schon vorab konnten Sammler und Neugierige über einen roten Teppich schreiten, vorbei an überlebensgroßen Magazin-Covern mit der stets strahlenden und immerblonden Zsa Zsa. In der Villa selbst erwartete die zahlenden Gäste dann der fröhliche Witwer, der nie um Anekdoten verlegen ist: Für jedes ihrer opulenten Kleider, die ebenfalls zum Verkauf standen, habe seine Frau einen eigenen Koffer gebraucht, erzählte er. Ein fünfteiliges Louis-Vuitton-Kofferset brachte dann immerhin 27 500 Dollar ein, eine speziell für die Schauspielerin angefertigte Diamantenkette mit dem Schriftzug "Dah-ling" weitere 20 000 Dollar, ein Reitsattel, den Ronald Reagan ihr geschenkt hatte, wechselte für 4250 Dollar den Besitzer. Den höchsten Preis der Auktion erzielte mit 45 000 Dollar ein GaborGemälde der amerikanischen Künstlerin Margaret Keane, ein wahrer Triumph der Großäugigkeit.

"Die Leute haben wie verrückt geboten. Es geht mir ans Herz, dass sie so viele Fans hat", sagte der 74-jährige Anhalt sichtlich zufrieden. Nur ein Problem habe er nun: "Ich weiß jetzt nicht mehr, wo ich schlafen soll, das Bett ist ja jetzt verkauft." Er meinte die massive Kitschversion eines Himmelbetts, in dem Zsa Zsa Gabor einen Großteil ihrer Ehemänner und Liebhaber empfangen haben soll. "Der neue Besitzer wird sich bestimmt wohlfühlen", vermutet der Witwer.

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(Foto: Barbara Munker/dpa)

Ihr letzter Ehemann Frédéric Prinz von Anhalt ließ nun ihren Besitz versteigern, darunter auch Kleider, Schuhe, Möbel und Bilder.

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(Foto: dpa)

Die Diva liebte den Glamour. Auch ihr Steinway-Flügel aus dem Jahr 1927 kam unter den Hammer.

© SZ vom 16.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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