Verstärkung aus Finnland:Fünf Hunde für einen Bären

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Erst hatte ein Tiroler Jäger ihren Einsatz behindert, inzwischen haben die Behörden dafür gesorgt, dass fünf finnische Hunde den Bären Bruno aufspüren können. Vorher werden sie noch für das bayerische Klima fit gemacht.

Die Suche nach Braunbär Bruno ist nach wie vor erfolglos. Auch am Montag gab es von dem offiziell "JJ1" bezeichneten Tier kein neues Lebenszeichen. Am Sonntag endete die erste Verfolgung des Bären durch finnische Jäger grotesk: Ein Jagdpächter hat die Durchquerung seines Gebietes verboten.

Jetzt allerdings gibt es nun eine "Zwangszustimmung", wie der Tiroler Landesrat Anton Steixner im österreichischen Grenzort Scharnitz sagte: "Rechtlich ist das jetzt erledigt. Der Suche steht nichts mehr im Wege."

Nun ruht alle Hoffnung auf den Finnen und ihren fünf Elchhunden Peni, Jeppe, Raikum, Jimmy und Atte. Den Tieren wurde zunächst das Fell kürzer geschoren, weil es ihnen hier zu Lande zu warm ist.

Ablenken, schießen

Um die Brust tragen sie orange-farbene Leibchen, in deren Taschen GPS-Gerät und Radarsender stecken. Denn wenn sie dem Bären näher kommen, werden sie von der Leine losgemacht, um ihn zu stellen.

Dann folgt der gefährlichste Teil: Während die Hunde den Bären ablenken, will der Wiener Professor für Wildtiermedizin und Artenschutz, Chris Walzer, ihn mit einem Narkosegewehr betäuben.

Denn die Aufgabe ist es, den Bären möglichst lebend zu fangen, so die Vorgabe aus Bayern und Tirol. Zeit dazu wird es: "Es ist eine ernste Situation, der Bär zeigt kein normales Verhalten", sagte die österreichische Sprecherin der Umweltstiftung WWF, Susanne Grof. Die Abschussgenehmigung im Freistaat hatte Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) für den zweiwöchigen Einsatz der Finnen ausgesetzt.

Das bayerische Umweltministerium verhandelt unterdessen mit Italien über eine Rückführung des Einwanderers "JJ1" in seine Heimat im Trentino. Dort könnte er mit einem Sender ausstaffiert und mit Gummigeschossen umerzogen werden. In Trentiner wird dagegen überlegt, ob nicht auch Brunos Mutter Jurka eingefangen werden sollte.

Von ihr haben er und sein kaum weniger problematischer Bruder "JJ2" ihr ungehobeltes Verhalten gelernt. Und Bruno hat auch schon wieder drei kleine Geschwister - die Fachleute fürchten, dass Jurka die Drillinge zu ähnlichen Früchtchen heranzieht wie ihre beiden ersten Sprösslinge.)

© dpa, sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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