Vermehrte Feuerwehr-Einsätze nach Sexspielen:"Shades of Grey"- Effekt

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Das Erotik-Buch "Shades of Grey - Geheimes Verlangen" der britischen Autorin E. L. James. (Foto: Jens Kalaene/dpa)

Nicht nur das Sexleben vieler Leser, sondern auch die Arbeit der Londoner Feuerwehr hat die erotische Bestsellerreihe "Shades of Grey" belebt: Seither werden die Einsatzkräfte immer öfter gerufen, weil die Handschellen nicht mehr aufgehen oder ein Geschlechtsteil im Toaster steckenbleibt.

Die Lektüre scheint die Fantasie vieler Leser beflügelt zu haben: Seit Erscheinen der Erotik-Trilogie "Shades of Grey" der britischen Autorin E. L. James ist die Londoner Feuerwehr vermehrt zu Menschen gerufen worden, die sich nicht aus ihren im Sexspiel angelegten Handfesseln befreien konnten. Das teilten die Einsätzkräfte am Montag mit. In den vergangenen drei Jahren seien bereits 79 Menschen aus einer derartigen Situation gerettet worden.

"Ich weiß nicht, ob es der 'Fifty Shades of Grey'-Effekt ist, aber die Zahl der Vorfälle mit Dingen wie Handschellen hat zugenommen", erklärte Feuerwehr-Sprecher Dave Brown. "Ich bin sicher, dass die meisten Leute in 50 Schattierungen rot werden, wenn unsere Einsatzteams eintreffen, um sie retten", sagte Brown in Anspielung auf den Titel der Romanreihe weiter. Die Feuerwehr riet allen Liebhabern von Fesselspielen, die Schlüssel der Handschellen immer griffbereit zu haben.

Einsätze kosten den Steuerzahler mehrere Hundert Euro

Außerdem hätten sich neun Männer von der Feuerwehr helfen lassen, die ihren Penis in Ringe gezwängt hatten, hieß es in der Mitteilung. Ein Mann habe sein Geschlechtsteil nicht mehr aus einem Toaster herausbekommen, ein anderer habe mit seinem besten Stück in einem Staubsauger festgesteckt. Den Steuerzahler koste solch ein Einsatz mindestens 290 Pfund (336 Euro).

James hat mehr als 70 Millionen Exemplare ihrer Roman-Trilogie verkauft, in der Sado-Maso-Sexspiele geschildert werden. Sie kann allerdings kaum für alle Missgeschicke verantwortlich sein, mit denen die Londoner Feuerwehr zu tun hat. In den vergangenen drei Jahren mussten die Einsatzkräfte eigenen Angaben zufolge insgesamt 1300 Menschen befreien, die sich in Kloschüsseln eingeklemmt hatten oder ihre Hände nicht mehr aus Häckslern oder Mixern herausbekamen.

Mehr als 500 Menschen ließen sich Ringe entfernen, die sie nicht mehr vom Finger bekamen. "Unser Tipp ist einfach", sagte ein Feuerwehrmann. "Wenn der Ring nicht passt, stecken Sie ihn nicht gewaltsam an." Die meisten Missgeschicke dieser Art ließen sich durch ein bisschen gesunden Menschenverstand vermeiden.

© Süddeutsche.de/AFP/ratz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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