Vergiftung:Tod durch Zucchini

In Heidenheim stirbt ein Mann nach dem Verzehr des Gemüses, das er selbst angebaut hatte.

Ein 79-jähriger Mann aus dem baden-württembergischen Heidenheim ist an einer schweren Vergiftung durch Garten-Zucchini gestorben. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft in dem ungewöhnlichen Todesfall. Der Rentner hatte einen Auflauf mit selbst angebauten Zucchini gegessen. "Es muss geprüft werden, ob jemandem ein Vorwurf gemacht werden kann, oder ob Schicksal verantwortlich ist", sagte ein Sprecher der Ermittlungsbehörde im nahen Ellwangen. Vor zwei Wochen waren der 79-Jährige und seine Frau dem Klinikum Heidenheim zufolge mit Anzeichen einer Magen-Darm-Infektion in dem Krankenhaus aufgenommen worden. "Dann sind wir über Zucchini gestolpert", sagte der Ärztliche Leiter der Notaufnahme im Klinikum Heidenheim, Norbert Pfeufer, am Mittwoch. "Der Mann hat berichtet, es hat furchtbar bitter geschmeckt. Und er hat es trotzdem gegessen." Der 79-Jährige sei bereits am Sonntag an den Folgen der Vergiftung gestorben. Seine 72 Jahre alte Frau habe offenbar weniger gegessen und konnte nach kurzer Behandlung wieder entlassen werden. Wenn Zucchini, Gurken und Kürbissuppe bitter schmecken, sei Vorsicht geboten, warnt das Chemische- und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (CVUA). Das Gemüse könnte die giftige Substanz Cucurbitacin enthalten. Der Heidenheimer Todesfall ist laut CVUA der erste registrierte. Ein gesunder Mensch spucke das Gemüse wegen des bitteren Geschmacks in der Regel gleich wieder aus, so die Experten.

© SZ vom 21.08.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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