Protestaktion in den USA:Mini-Helikopter landet vor Kapitol

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Mit diesem Mini-Hubschrauber ist ein Mann auf das Gelände des US-Kapitols eingedrungen. (Foto: AFP)
  • Ein Postbote aus Florida landet mit seinem Mini-Helikopter auf dem Gelände des US-Kapitols. Er wird verhaftet.
  • Der Mann will mit der Aktion auf die undurchsichtige Wahlkampffinanzierung in den USA aufmerksam machen.

Protestaktion mit Mini-Hubschrauber

Ein 61-jähriger Mann aus Florida ist mit seinem Mini-Hubschrauber auf dem Rasen vor dem Kapitol in der US-Hauptstadt Washington gelandet. Der Pilot sei festgenommen, die Gegend abgesperrt worden, teilte die zuständige Polizei des Kapitols mit. Der Mann werde verhört. Mehrere Kongress-Mitglieder twitterten über den Vorfall.

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Nach Angaben der Zeitung Tampa Bay Times handelte es sich um eine Protestaktion: Der Postbote Doug Hughes habe damit gegen die Wahlkampffinanzierung in den USA protestieren wollen. Der Mann habe in dem Mini-Hubschrauber, der das Logo des US-Postal Service trägt, über 500 Protestbriefe an alle Kongressmitglieder geladen. Auf seiner Webseite veröffentlichte Hughes ein Live-Video von dem riskanten Flug.

US-Sender hinterfragen Sicherheitskonzept

Die Polizei untersuchte den sogenannten Tragschrauber, der auf einem Außensitz Platz für einen Piloten bietet, mit einem Roboter auf mögliche Gefahren, wie TV-Bilder zeigten. Das Kapitol ist Sitz des amerikanischen Kongresses, über dem Gebiet herrscht Flugverbot. US-Sender stellten die Frage, wie es dennoch zu einer solchen Aktion kommen konnte.

Er wisse, dass er den gesperrten Luftraum verletze, sei aber weder ein Selbstmörder noch ein Terrorist, rechtfertigte sich Hughes der Tampa Bay Times zufolge. "Terroristen kündigen ihre Aktionen nicht vorher an." Seine Aktion richte sich gegen die Wahlkampffinanzierung. Die Regierungen würden immer abhängiger vom "Big Money" - dem großen Geld.

Erst am Samstag hatte ein Unbekannter, der in der Nähe des Kapitols Selbstmord beging, für Aufregung gesorgt. Das Kongressgebäude wurde vorsichtshalber abgesperrt, auch weil bei der Leiche ein Paket gefunden wurde. Der "Washington Post" zufolge berichteten Augenzeugen, dass der Unbekannte ein Plakat mit der Forderung, Reiche stärker zu besteuern, bei sich getragen habe. Die Polizei sprach lediglich von einem Aufruf zu "sozialer Gerechtigkeit".

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