Der Student Daniel Chong aus dem kalifornischen San Diego erlebte in einer Zelle die schlimmste Zeit seines Lebens. Fünf Tage lang wurde der 23-Jährige dort einfach vergessen. Wie Chong dem US-Nachrichtensender NBC sagte, musste er ohne Essen und ohne Wasser ausharren. Um zu überleben habe er in seiner Verzweiflung sogar seinen eigenen Urin getrunken.
Chong war am 21. April bei einer Drogenrazzia gemeinsam mit weiteren Verdächtigen festgenommen worden. Nach Behördenangaben wurde eine Person nach Vernehmungen freigelassen. Die sieben anderen seien in ein Gefängnis gebracht worden. Der 23-Jährige sei "versehentlich" in einer Zelle zurückgeblieben, zitierte die Los Angeles Times aus einer Mitteilung der US-Drogenbehörde DEA.
Der 23-Jährige gab an, er hätte versucht, die Wärter auf sich aufmerksam zu machen, doch die Aufseher hätten seine Hilfeschreie und Tritte gegen die Zellentür ignoriert. Nach drei Tagen in der kleinen Zelle sei er "vollkommen durchgedreht". Wie Chong dem US-Sender NBC gegenüber sagte, habe er sogar versucht, seine Brillengläser zu zerschlagen, um sich mit Hilfe eines Glassplitters das Leben zu nehmen.
Erst nach fünf langen Tagen wurde Chong in seiner Zelle entdeckt. Nach Angaben seines Anwalts musste der junge Mann mehrere Tage in der Intensivstation eines Krankenhauses behandelt werden, da er kurz vor einem Nierenversagen stand und Schwierigkeiten hatte, zu atmen.
Die DEA entschuldigte sich bereits für den Vorfall. Er sei über den Vorfall "zutiefst besorgt", zitierte die Los Angeles Times den Leiter der DEA in San Diego. Dieser kündigte eine eingehende Untersuchung des Vorgangs an.