Simonis habe ihren Rücktritt erklärt, "um Unicef vor weiterem Schaden zu bewahren und einen Neuanfang zu ermöglichen". Sie trete mit sofortiger Wirkung auch aus dem Vorstand aus.
In den vergangenen Monaten hatte es heftigen Streit zwischen der früheren Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein und Unicef-Geschäftsführer Dietrich Garlichs gegeben.
Schagintweit übernimmt Amt vorübergehend
Der Vorstand habe Simonis für ihre Arbeit in den vergangenen zwei Jahren gedankt und den früheren Vorsitzenden Reinhard Schlagintweit gebeten, für eine Übergangszeit erneut den Vorsitz zu übernehmen, sagte ein Sprecher nach der Sondersitzung des Vorstands. Gegen Unicef Deutschland waren in Medienberichten Verschwendungsvorwürfe erhoben worden. "Meine wichtigste Aufgabe ist es jetzt, das uneingeschränkte Vertrauen in UNICEF wiederherzustellen und eine geeignete Persönlichkeit für das Amt des Vorsitzenden zu finden", erklärte Schlagintweit.
Zur Zukunft von Geschäftsführer Dietrich Garlichs wollte der Sprecher zunächst keine Angaben machen. Der Vorstand hatte ihm in der Vergangenheit mehrfach das Vertrauen ausgesprochen. Garlichs war in Medienberichten unter anderem vorgeworfen worden, externe Berater zu hoch bezahlt zu haben.
Anfang Dezember hatte der Vorstand auf einer Sondersitzung die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG mit der Untersuchung der Vorwürfe beauftragt. KPMG kam laut Unicef zu dem eindeutigen Fazit, dass die Vorwürfe "falsch" seien. Es habe "keine Verschwendung von Geldern, keine Unregelmäßigkeiten oder gar Satzungs- oder Gesetzesverstöße" gegeben.