Ukraine:170 Tote bei Flugzeugabsturz

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Die Tupolew der russischen Fluggesellschaft Pulkowo Airlines wurde vermutlich von einem Blitz getroffen. Unter den Opfern waren 45 Kinder - und zwei Deutsche.

Die Tupolew Tu-154 war auf dem Weg vom Badeort Anapa am Schwarzen Meer nach St. Petersburg, als sie über der Ukraine vom Radarschirm verschwand. Die Behörden schlossen einen Terroranschlag aus.

Der Absturz der Tupolew in der Ukraine war das dritte größere Flugzeugunglück auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion in diesem Jahr (Foto: Foto: Reuters)

Der russische Präsident Putin hat für Donnerstag Staatstrauer angeordnet. In der Ukraine gilt am Mittwoch gemäß einer Anordnung von Präsident Viktor Juschtschenko Staatstrauer.

Bundeskanzlerin Angela Merkel übermittelte Präsident Wladimir Putin ihre Bestürzung über das Flugzeugunglück. Sie habe ihm und den Angehörigen der Opfer ihr tief empfundenes Mitgefühl ausgedrückt, erklärte ein Regierungssprecher in Berlin.

Besatzung hat Notlandung versucht

Die Besatzung der Tupolew setzte vor dem Unglück noch einen Notruf ab, wie ein Sprecher des Katastrophenschutzministeriums in Moskau, Igor Krol, erklärte. Die Besatzung meldete dabei ein Feuer an Bord in 10.000 Metern Höhe. Sie habe beschlossen, eine Notlandung zu versuchen. Das Wrack der Maschine wurde etwa zwei Stunden später in der Nähe der ukrainischen Stadt Donezk gefunden.

Nach Angaben der Behörden geriet das Flugzeug offenbar in ein heftiges Gewitter und starke Turbulenzen. "Das Flugzeug wurde vermutlich von einem Blitz getroffen", sagte eine Sprecherin des russischen Katastrophenschutzministeriums, Irina Andrijanowa, im Fernsehen. An Bord der Tupolew waren 160 Passagiere und zehn Besatzungsmitglieder.

Beim Absturz sind nach Angaben der russischen Behörden auch zwei Deutsche ums Leben gekommen. Unter den Todesopfern seien außerdem ein Franzose, ein Niederländer sowie ein Finne, sagte der stellvertretende Direktor des St. Petersburger Flughafen Pulkowo, Wassili Naljotenko. Die Konsulate der betroffenen Länder überprüften dies derzeit. Die definitive Passagierliste stehe noch nicht fest, sagte Naliotenko weiter.

Pulkowo Airlines hat seinen Sitz in St. Petersburg und ist eine der größten russischen Fluglinien. Es war das dritte größere Flugzeugunglück im Gebiet der ehemaligen Sowjetunion in diesem Jahr. Anfang Juli waren in Sibirien beim Absturz eines Airbus A-310 mindestens 124 Menschen getötet worden, am 3. Mai stürzte eine A-320 der armenischen Fluggesellschaft Armavia ins Schwarze Meer. 113 Menschen kamen dabei ums Leben.

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