Trauerfeier für Fürst Rainier:"Jetzt fühlen wir uns verwaist"

Lesezeit: 2 min

Europas Hochadel und Staatshäupter haben in der Kathedrale von Monaco Abschied von Fürst Rainier III. genommen. Anschließend wird der Monarch im engsten Familienkreis beigesetzt.

Die Predigt hielt Monacos Erzbischof Bernard Barsi. Er würdigte die enge Beziehung Rainiers zu seinem Volk während dessen 56-jährigen Regentschaft.

Trauert um ihren Vater - Caroline von Monaco. (Foto: Foto: AP)

Als Erzbischof Bernard Barsi von Monaco in seiner Predigt von dem "außergewöhnlichen Paar" sprach, dass Rainier und die tödlich verunglückte Fürstin Gracia Patricia gewesen seien, traten Caroline Tränen in die Augen.

Mit ernsten Gesichtern verfolgte sie mit ihrem Bruder Thronfolger Albert II. und ihrer Schwester Prinzessin Stephanie die Zeremonie. Carolines Mann, Ernst August Prinz von Hannover, musste wegen einer Entzündung der Bauchspeicheldrüse im Krankenhaus bleiben.

"Ein Mitglied unserer Familie"

Bei dem Trauergottesdienst standen dem Erzbischof von Monaco vier weitere Bischöfe und Erzbischöfe sowie der Nuntius in Frankreich, Fortunato Baldelli, zur Seite.

"Für uns alle war der Fürst sicher der Souverän des Staates, aber auch ein Freund, ein Mitglied unserer Familie", sagte Erzbischof Barsi. "Jetzt fühlen wir uns verwaist."

Er erinnerte an Rainiers Einsatz im Zweiten Weltkrieg für die Befreiung Frankreichs und an sein hartnäckiges Wirken für die Unabhängigkeit des Fürstentums. Rainier war nach mehrwöchigem Aufenthalt im Krankenhaus am 6. April gestorben.

10 Carabinieri trugen den Sarg des Fürsten aus dem Palast in die Kathedrale Monacos. (Foto: Foto: dpa)

36 Kanonenschüsse

An der Trauerfeier nahmen auch König Carl XVI. Gustaf und Königin Silvia von Schweden, der spanische König Juan Carlos und der belgische König Albert II. teil. Prinz Andrew vertrat das englische Königshaus. Prominentester weltlicher Staatsvertreter war Frankreichs Präsident Jacques Chirac.

Deutschland war durch den Staatsminister im Auswärtigen Amt, Hans-Martin Bury, vertreten.

Das sonst lebhafte Monaco wirkte am Freitag wie ausgestorben. 36 Kanonenschüsse verkündeten der Bevölkerung kurz nach 12.00 Uhr den Beginn des Trauerzuges. Vom Ehrenhof des Palastes zog die Prozession zur Kathedrale.

Selbst Hund Odin war dabei

Der mit der Nationalflagge bedeckte Sarg wurde von zehn Carabinieri getragen und von ebenso vielen Geistlichen begleitet.

Dahinter schritten mit ernsten Gesichtern Rainiers Kinder Albert, Caroline und Stephanie. Zum Trauerzug zählten auch Carolines drei älteste Kinder, Andréa, Charlotte und Pierre. Sogar Fürst Rainiers Hund "Odin" war dabei.

Er war dem Monarchen zu seinem 50. Amtsjubiläum vor sechseinhalb Jahren geschenkt worden.

Zweite Totenmesse fürs Volk

Vorbei an einer Ehrengarde wurde der Leichnam schließlich in die Kathedrale getragen, wo ein Schwert auf den Sarg gelegt wurde. Auf Wunsch Carolines spielte die Kapelle Teile eines Trauermarsches von Ludwig van Beethoven.

Nach der Trauerfeier blieb Rainiers Sarg im Dom. Hier kann am Abend die Bevölkerung Monacos in einer zweiten Totenmesse Abschied von ihrem Fürsten nehmen.

Anschließend soll Rainier in engstem Familienkreis an der Seite seiner Frau Gracia Patricias beerdigt werden. Der Fürst war nach mehrwöchigem Aufenthalt im Krankenhaus am 6. April im Alter von 81 Jahren gestorben.

© AP/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: