Todesfälle in China:Experten warnen vor Vogelgrippe-Epidemie

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Es ist der dritte Fall in Folge: Ein 16-Jähriger ist in China an Vogelgrippe gestorben. Experten befürchten nun eine Ausbreitung.

Zum dritten Mal in zwei Wochen ist in China ein Mensch an der Vogelgrippe gestorben. Ein 16-jähriger Schüler erlag am Dienstag in der Stadt Huaihua in der Provinz Hunan in Zentralchina einer Infektion mit dem H5N1-Virus, berichtet die Nachrichtenagentur Xinhua. Er habe Kontakt mit Geflügel gehabt. Ein Virus-Experte der chinesischen Gesundheitsbehörde warnte vor einer "Epidemie".

In China impft ein Arbeiter ein Huhn gegen Vogelgrippe. (Foto: Foto: Reuters)

Zuvor waren bereits zwei Frauen in Peking und in Jinan in der Provinz Shandong an dem Virus gestorben. Die Sterberate bei Vogelgrippe-Infektionen liegt bei 60 Prozent.

Ein erkranktes zweijähriges Mädchen liegt in Taiyuan in der Provinz Shanxi im Krankenhaus. Sein Zustand ist weiter ernst. Die Mutter des Mädchens ist nach Angaben der Shanghai Daily Anfang des Monats an Lungenentzündung gestorben, deren Symptome denen der Vogelgrippe ähneln. Die Frau habe Kontakt zu Geflügel gehabt, sei aber nicht auf Vogelgrippe untersucht worden.

Es gebe auch keine Proben mehr, so dass das Virus nachträglich nicht mehr nachgewiesen werden könne. Experten befürchten, dass das Virus eines Tages so mutieren könnte, dass es nicht nur durch Geflügel, sondern auch zwischen Menschen übertragen wird, was eine Pandemie auslösen könnte.

Da das Virus wegen der niedrigen Temperaturen erfahrungsgemäß besonders im Winter und Frühjahr aktiv ist, warnte der zuständige Experte der Gesundheitsbehörde, Shu Yuelong, vor einer Ausbreitung in den kommenden Wochen. "Die Lage erfordert, dass wir die Vorbeugung und Überwachung der Epidemie verstärken, um eine Früherkennung und Diagnose sicherstellen zu können, wenn neue Fälle entdeckt werden."

Su Yuelong rief die Bevölkerung auf, sich von Geflügel fernzuhalten und Kontakt mit toten oder erkrankten Tieren zu vermeiden. Experten meinten, dass sich das Virus inzwischen möglicherweise auch verdeckt verbreitet, so dass Ausbrüche nicht mehr so einfach entdeckt werden.

China hat die größte Geflügelpopulation der Welt. Seit dem Wiederauftreten der Vogelgrippe 2003 hat es bislang weltweit rund 400 bestätigte Infektionen von Menschen gegeben, etwa 250 Patienten starben. China meldete 34 Erkrankungen und 23 Tote.

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