Tod in den USA:Sohn des Schahs begeht Selbstmord

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Der Tod seines Vaters und seiner Schwester lastete schwer auf Ali Reza Pahlavi. Der jüngste Sohn des früheren Schahs von Persien litt nach Angaben seines Bruders jahrelang an Depressionen. Nun nahm sich der 44-Jährige das Leben.

Prinz Ali Reza Pahlavi, der jüngste Sohn des ehemaligen persischen Schahs Mohammad Reza Pahlavi, ist tot. Mit dem Selbstmord des 44-Jährigen geht eine prominente Familientragödie weiter: Bereits vor zehn Jahren hatte sich die jüngste Tochter des 1979 gestürzten Herrschers das Leben genommen.

Selbstmord in den USA: Ali Reza Pahlavi (im Bild links mit Mutter Farah Diba), jüngster Sohn des früheren Schahs von Persien, litt nach Aussagen seines Bruders an Depressionen. (Foto: AP)

Ali Reza Pahlavi habe in der Nacht zum Dienstag in seiner Bostoner Wohnung Selbstmord begangen, teilte sein Bruder, Ex-Kronprinz Reza Pahlavi, auf seiner Website mit. Demnach litt der 44-Jährige seit Jahren an Depressionen.

Ali Reza Pahlavi, der an der Harvard-Universität im US-Bundesstaat Massachusetts studierte, habe "wie Millionen junger Iraner" unter der politischen Lage in seinem Heimatland gelitten, so der Bruder. Zudem habe er schwer an der Last des Todes seines Vaters und seiner Schwester getragen. "Obwohl er jahrelang kämpfte, um seine Trauer zu überwinden, ist er schließlich unterlegen." Er habe seine "Familie und Freunde in große Trauer" gestürzt. Die Polizei bestätigte den Tod des 44-Jährigen, nach ersten Erkenntnissen habe er sich erschossen.

Ali Reza Pahlavi war als Teenager während des Umsturzes durch die Islamische Revolution von 1979 in die USA gekommen. Ein Jahr später starb sein Vater Mohammed Reza Pahlavi im Exil in Kairo. 1992 schloss Ali Reza Pahlavi an der New Yorker Columbia-Universität einen Master-Studiengang ab. Er war nicht verheiratet und studierte bis zuletzt in einem Postgraduiertenkolleg Philologie und altiranische Studien an der Harvard-Universität im Bostoner Vorort Cambridge. Anders als sein Bruder hielt er sich 2009 während der Proteste gegen die umstrittene Wiederwahl des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad von der Öffentlichkeit fern.

Die jüngste Tochter des Schahs, Leila Pahlavi, hatte im Jahr 2001 Selbstmord begangen. Ihre Leiche wurde in einem Londoner Hotel gefunden, laut Obduktion starb sie an einem tödlichen Cocktail aus Medikamenten und Kokain. Die britischen Medien berichteten damals, die 31-Jährige habe ihr Exil nie verwunden, immer wieder unter Anfällen von Depression sowie an Essstörungen gelitten.

Von der Schah-Familie leben neben Reza Pahlavi nun noch seine Schwester Farahnas, seine Halbschwester Schahnas sowie seine Mutter Farah Diba.

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