Der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus hat keine Erinnerung an seinen schweren Skiunfall. Auf eine entsprechende Frage habe er mit Nein geantwortet, berichtete der Ärztliche Direktor des Krankenhauses Schwarzach, Reinhard Lenzhofer. Bei der Polizei hat sich aber ein Zeuge gemeldet, der den Unfall am 1. Januar im österreichischen Bezirk Liezen beobachtete. Die Obduktion der 41-jährigen Slowakin Beata C. ergab nach Angaben der Staatsanwaltschaft, dass sie mehrfach tödliche Schädelverletzungen erlitten hatte.
Althaus, der mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma auf der Intensivstation liegt, hat nach Angaben der Ärzte noch nicht erfahren, dass die Frau tot ist. Althaus sei ansprechbar, habe keine Schmerzen, sei aber "noch nicht 100 Prozent zeitlich und örtlich orientiert". Deswegen könne er auch noch nicht vernommen werden. Seine Frau Katharina und beiden Töchter sind rund um die Uhr bei ihm.
Die Staatsanwaltschaft, die ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachtes der fahrlässigen Tötung eingeleitet hat, teilte mit, ein Zeuge habe sich am Samstag bei der Polizei gemeldet und ausgesagt, dass er den Zusammenstoß der Skifahrer beobachtet habe. Der Zeuge habe gesehen, wie die beiden nach dem Aufprall weggeschleudert wurden. Zum Ablauf des Unfalls könne er aber keine Angaben machen, sagte Staatsanwalt Walter Plöbst.
Der Unfallhergang soll aber auch mit Hilfe von zwei Gutachtern aufgeklärt werden. Eine Gerichtsmedizinerin erhielt den Auftrag, die Blutproben der Unfallsbeteiligten chemisch-toxikologisch - unter anderem auf Alkohol - sowie deren Bekleidung und Ausrüstungsgegenstände auf Spuren zu untersuchen. Ein technischer Gutachter analysiert die Spuren an der Unfallstelle. Mit den Ergebnissen rechnet man in vier Wochen.
Das Landeskriminalamt in Erfurt bestätigte, dass es dem als Personenschützer von Althaus eingesetzten Polizisten eine Aussagegenehmigung erteilt hat. Diese haben den Unfall allerdings nicht gesehen.