Körperwelten"-Initiator Gunther von Hagens hat ein neues Objekt für seine Sammlung gefunden. Einem Bericht der Bild zufolge will der umstrittene Anatom nun die Leiche eines Familienvaters aus Mühldorf ausstellen.
Der 61-jährige Herbert H. hatte sich am 8. November das Leben genommen, er raste gegen einen Baum. Sieben Jahre zuvor war seine 22-jährige Tochter durch einen Unfall gestorben. Im August 2007 starb seine Ehefrau an Krebs.
Nach dem Selbstmord wurde die Leiche des Rentners in von Hagens Institut für Plastination nach Heidelberg gebracht. In seiner "Körperwelten"-Schau will der Anatom die Leiche hinter dem Steuer seines Autos zeigen. "Als Ermahnung zur Vorsicht im Straßenverkehr", so von Hagens in der Bild.
In seinem Testament hatte der Rentner offenbar zugelassen, dass der Plastinator neben Herbert H.s Körper auch den zerstörten Unfallwagen bekommt, so Bild. Zudem soll auch die Leiche seiner Ehefrau Ljubinka H. ausgestellt werden. "So sind beide im Tod wieder vereint", sagt von Hagens. Sowohl der Renter als auch seine Frau besaßen Körperspendeausweise.
Die "Körperwelten"-Schau läuft seit 1996 und wurde von heftigen öffentlichen Diskussionen begleitet. Von Hagens Technik der Plastination gilt als umstritten: enthäutete Menschen- oder Tierkörper werden mit Kunststoff gefüllt und ausgehärtet. Im Frühjahr 2004 erklärte Gunther von Hagens, keine weiteren Ausstellungen mehr in Deutschland veranstalten zu wollen.
Aufgrund öffentlicher Diskussionen verlegte von Hagens seine Arbeit von Heidelberg zunehmend nach Kirgisistan und China, wo er Institute für Plastination gegründet hat.