"Ist die Gesellschaft bereit für einen schwangeren Ehemann?" So betitelt Thomas Beatie im Schwulen- und Lesbenmagazin Advocate.com die Geschichte seiner angeblichen Schwangerschaft. Ein Foto zeigt ihn angeblich sogar mit Babybauch, obwohl es eigentlich auch ein prächtiger Bierbauch sein könnte. Oder es sich bei dem Bild womöglich nur um eine Fotomontage handelt, ist unklar.
Beaties Geschichte geht seinen Angaben zufolge so: Anfang Juli erwarten er und seine Frau Nancy Nachwuchs. Da sich Nancy bereits vor 20 Jahren ihre Gebärmutter entfernen ließ, hat sich Thomas nun bereiterklärt, das gemeinsame Kind auszutragen. Denn wie er selbst sagt, ist Kinderkriegen weder ein männlicher noch ein weiblicher Wunsch, sondern "ein menschliches Verlangen".
Dies sei nur möglich, da Thomas transsexuell ist. Er wurde als Frau geboren, hat sich seine Brüste entfernen lassen, die Gebärmutter aber behalten. Laut Bernhard Liedl, Arzt in der chirurgischen Klinik Bogenhausen in München, ist dies biologisch durchaus möglich: "Sobald er die Hormone absetzt, arbeiten auch die Eierstöcke wieder. Beatie ist damit biologisch wieder eine Frau."
Vor zwei Jahren will Thomas Beatie die Hormontherapie mit Testosteron-Spritzen dann ausgesetzt haben und ließ sich mit Samenzellen künstlich befruchten. Angeblich mit Erfolg - er wurde seinen Angaben zufolge mit Drillingen zum ersten Mal schwanger. Allerdings entwickelten sich die Embryos außerhalb der Gebärmutter. Beatie wurde seinen Angaben zufolge notoperiert und verlor sowohl die Babys als auch seinen rechten Eileiter.
"Unsere Situation erzürnt gesetzlich, politisch und sozial Unwissende", schildert Beatie seine außergewöhnliche Situation. An neun Ärzten sei das Paar gescheitert - die meisten wollten Thomas nicht behandeln.
Eine weitere Befruchtung soll erfolgreich gewesen sein. Nancy und Thomas freuen sich auf ihr Mädchen, das im Juli auf die Welt kommen soll. "Außer der Tatsache, dass mein Bauch immer größer wird, bin ich zuversichtlich und stolz darauf, der Mann zu sein, der ich bin", schreibt Beatie.