Schusswaffen in den USA:Sieben tote Kinder und Jugendliche - jeden Tag

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  • Neue Studie: In den USA sterben statistisch gesehen jeden Tag sieben Kinder und Jugendliche durch Schusswaffengebrauch.
  • 60 Prozent aller Todesfälle ereignen sich in privaten Haushalten.
  • Etwa 1,7 Millionen Kinder in den USA leben in einem Haushalt mit einer geladenen und nicht weggesperrten Waffe.

Sieben tote Kinder und Jugendliche. Jeden Tag

Statistiken sind anonym und verdecken oft die einzelnen Schicksale der Menschen, die sich dahinter verbergen. Auch bei der Studie, die die Anti-Waffen-Lobbygruppe "Brady Campaign to Prevent Gun Violence" jetzt in den USA vorgelegt hat, ist das so. Allerdings sind in diesem Fall die nackten Zahlen allein bereits schockierend genug.

Statistisch gesehen werden demnach nämlich an jedem einzelnen Tag in den USA sieben Kinder und Jugendliche durch Schusswaffen getötet. Einige Opfer würden ermordet, andere versehentlich erschossen oder hätten sich selbst, zum Beispiel beim Spielen, einen tödlichen Treffer zugefügt, heißt es in dem Report, der sich auf Zahlen aus dem Jahr 2011 stützt.

1,7 Millionen Kinder leben in einem Haushalt mit offener Waffe

Allein in diesem einen Jahr kamen landesweit mehr als 2700 Kinder und Teenager durch Schusswaffen ums Leben. Sowohl bei Vorfällen zu Hause als auch bei Schießereien an Schulen sowie bei Unfällen hätten die Schützen in den allermeisten Fällen Waffen benutzt, die in ihrem Haushalt verfügbar waren. In der Studie heißt es, dass nach den jüngsten verfügbaren Daten etwa 1,7 Millionen Kinder in den USA in einem Zuhause mit einer geladenen, nicht weggesperrten Waffe leben.

"Dies ist eine Krise der öffentlichen Gesundheit. Diese Tode lassen sich vermeiden", schreibt der Präsident des Brady Center, Dan Gross. "Die meisten Eltern bringen eine Waffe ohne die Absicht ins Haus, jemandem Schaden zuzufügen oder Verbrechen zu begehen. Doch es sind genau diese Waffen, die die Mehrheit der Tode und Verletzungen durch Waffen zu Hause und in Schulen verursachen", sagte Gross bei der Vorstellung der Studie.

Mehrzahl der Todesfälle in privaten Haushalten

60 Prozent aller Todesfälle infolge von Schusswaffengebrauch, die Kindern und Jugendliche im Alter von bis zu 19 Jahre betreffen, finden der Untersuchung zufolge in einem Privathaushalt statt - ob im eigenen Haus oder dem von Freunden, Nachbarn und Verwandten.

In einer neuen Kampagne gegen Waffengewalt kommt auch der Vater eines Jungen zu Wort, dessen Sohn bei der Schießerei im Dezember 2012 im US-Bundesstaat Connecticut ums Leben kam. Damals starben 28 Menschen, als ein 20-Jähriger erst seine Mutter tötete und dann in die Sandy-Hook-Grundschule stürmte und um sich schoss.

In einem Online-Werbesport für die Kampagne heißt es: "Mein Sohn wird sechs Jahre alt. Für immer."

© SZ.de/dpa/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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