Schuldspruch im Fall Hudson:Hudsons Schwager wegen dreifachen Mordes verurteilt

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Ende in einem Prozess, der die USA erschütterte: Der Schwager von Sängerin und Schauspielerin Jennifer Hudson ist wegen dreifachen Mordes schuldig gesprochen worden. William Balfour tötet aus Eifersucht drei Menschen - darunter ein sieben Jahre altes Kind und die Mutter der Oscar-Preisträgerin.

Der Schwager von Oscar-Preisträgerin Jennifer Hudson ist wegen dreifachen Mordes schuldig gesprochen worden. Dieses Urteil verkündeten die Geschworenen am Freitagabend (Ortszeit) nach mehrtägiger Beratung in Chicago. Hudsons Schwager William Balfour hatte ihre Mutter, ihren Bruder und ihren Neffen ermordet. Das Strafmaß wurde noch nicht mitgeteilt, bei einem solch schweren Verbrechen erwarten Prozessbeobachter aber die Höchststrafe: Lebenslange Haft. Die Todesstrafe gibt es im Staat Illinois nicht.

Der Schwager der Sängerin und Schauspielerin Jennifer Hudson wurde des dreifachen Mordes verurteilt. Die Jury in Chicago erklärte William Balfour für schuldig am Mord ihrer Mutter, ihres Bruders und ihrem sieben Jahre alten Neffen. (Foto: AP)

Der 30 Jahre alte William Balfour, wurde auch des Hausfriedensbruch und des Autodiebstahls schuldig befunden, aber diese Taten verblassen neben dem dreifachen Mord, für den er jetzt verurteilt wurde. 2008 erschoss Balfour zuerst Hudsons 57 Jahre alte Mutter Darnell in ihrem Haus. Unmittelbar danach schoss der Täter ihrem Sohn, Hudsons Bruder Jason (29), mit einer Pistole vom Kaliber 45 zweimal in den Kopf.

Nach der Tat entführte Balfour den kleinen Julian, ein Kind aus einer anderen Beziehung von Jennifer Hudsons Schwester Julia. Die Leiche des Siebenjährigen wurde drei Tage später mit einem Kopfschuss in einem abgestellten Auto entdeckt. Seine Mutter - Balfours Frau - war an dem Tag nicht zu Hause und entging den tödlichen Schüssen ebenso wie die Oscar-Preisträgerin ("Dreamgirls") selbst.

Hudson war im Gerichtssaal, als das Urteil verkündet wurde. Sie weinte, als der Schuldspruch verlesen wurde. Es soll laut CNN aus der Familie aber auch unterdrückter Jubel gekommen sein. Hudson hatte gleich am ersten Tag des Prozesses vor knapp drei Wochen ausgesagt und ihre Abneigung gegen Balfour beschrieben. "Ich wollte nie da sein, wo er ist", sagte die 30-Jährige über ihren gleichaltrigen Schwager. Er habe ihrer Schwester mit der Ermordung ihrer Familie gedroht, wenn sie ihn verlasse.

Laut Anklage hatte Balfour seine damalige Frau immer wieder bedroht. Der 30-Jährige selbst hatte die Tat stets bestritten. Er habe nichts mit der Bluttat zu tun und sei selbst ein Opfer, ließ er per Anwalt mitteilen. Der Verteidiger bezeichnete seinen Mandanten als Opfer des Ermittlungsdrucks. In der Tat gab es keine Beweise: Das Verfahren war ein reiner Indizienprozess. Jennifer Hudson hatte vor Gericht aber versichert, dass Balfour ihre Schwester Julia schlecht behandelt und oft bedroht habe.

Die Familie sei von Anfang an gegen die Ehe gewesen: "Niemand von uns wollte, dass sie ihn heiratet." Deshalb habe ihre Schwester die Heirat zunächst geheim gehalten, sie selbst habe erst zwei Monate später durch Zufall davon erfahren. Als die Morde begangen wurden, lebte Balfour bereits seit längerem von seiner Frau getrennt. Motiv für die Tat soll Eifersucht auf einen neuen Freund der Ex-Frau gewesen sein.

© Süddeutsche.de/dpa/momi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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