Schock für deutsches Paar in Polen:Verwechselt mit Schleppern

Todesangst in den Ferien: Ein Paar aus Niedersachsen wurde einer polnischen Anti-Terroreinheit bedroht - die Elitepolizisten hielten die Urlauber für Sex-Verbrecher.

Ein niedersächsisches Urlauberpaar ist in Polen mit Verbrechern, die Frauen in Bordelle verschleppen, verwechselt worden. Eine Anti-Terroreinheit der Polizei hatte das Urlauberpaar im oberschlesischen Oppeln gestoppt, teilte der örtliche Polizeisprecher am Dienstag mit und bestätigte damit einen Bericht des Radiosenders Hit-Radio Antenne Niedersachsen.

Er widersprach allerdings Angaben des Senders, wonach die Spezialeinheit das Auto der Urlauber aus Bad Nenndorf am vergangenen Mittwoch mit Maschinenpistolen unter Beschuss genommen habe. Vielmehr sei es zu einem Missverständnis gekommen. Die Polizei habe eine Falle für eine Verbrecherbande, die Frauen in Bordelle verschleppte, aufgestellt.

Traumatisierende Erfahrung

Erwartet wurden zwei Autos mit Verbrechern, die in ein Erholungszentrum kommen sollten. Die Mitglieder der Antiterroreinheit stoppten das erste Auto und nahmen die Insassen, die Bandenmitglieder, fest. Bald danach kam das zweite Auto, in dem aber statt Verbrechern die beiden Deutschen saßen.

Der Sprecher versicherte, dass die Polizisten auf die Touristen nicht geschossen hätten. Ein Ermittlungsverfahren wurde trotzdem eingeleitet. Falls Schäden entstanden seien, sei die Polizei bereit, sie gutzumachen, sagte der Sprecher.

Die 39 und 41 Jahre alten Feriengäste erzählten dem Radiosender, sie hätten Todesängste durchlitten. Sie seien einfach zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen. Der Anwalt der Deutschen verlangt laut Hit Radio Antenne nun Schadensersatz und Schmerzensgeld von den polnischen Behörden. Die Polizei habe sich mehrfach entschuldigt.

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