Santo Domingo:Baby mit zwei Köpfen stirbt nach der Operation

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Die zwei Monate alte Rebeca ist tot. Ein internationales Ärzteteam hatte in einer zehnstündigen Operation das Mädchen von seinem zweiten Kopf befreit. Todesursache seien heftige Blutungen gewesen.

Wenige Stunden nach der Operation ist in der Dominikanischen Republik das mit zwei Köpfen geborene Baby Rebeca Martinez gestorben. Die zwei Monate alte Rebeca Martinez starb am Samstag, nachdem ein internationales Ärzteteam es in einem Krankenhaus in der Dominikanischen Republik von seinem zweiten Kopf befreit hatte, wie der Operationsleiter Jorge Lazareff mitteilte. Todesursache seien heftige Blutungen gewesen, die nach der zehnstündigen Operation in dem Hospital in Santo Domingo einsetzten. Die Mutter, Maria Gisela Martinez, sprach dem internationalen Ärzteteam dennoch ihren Dank aus. "Gott muss es auf diese Weise gewollt haben", sagte sie sichtlich bewegt.

Bei der Operation hatten die 18 Ärzte und Schwestern dem Kind den zweiten Kopf zunächst erfolgreich entfernt. Der Eingriff am Freitag sei "technisch gut" verlaufen, sagte Lazareff. Ein "Ungleichgewicht im Arteriendruck" habe am Samstagmorgen jedoch tödliche Blutungen ausgelöst. "Wir waren nicht in der Lage, sie am Leben zu erhalten." Lazareff, Chef der Neurochirurgischen Abteilung im Kinderkrankenhaus von Los Angeles, hatte die Operation geleitet.

Rebecas Fall löste international eine Welle der Hilfsbereitschaft aus, so dass der schwierige Eingriff aus Spenden bezahlt werden konnte. Maria Gisela Martinez zeigte sich trotz des traurigen Ausgangs von der Richtigkeit der Operation überzeugt: "Wir wussten, dass es sehr riskant war. Aber wir mussten es versuchen." Sie dankte zugleich den Medizinern: "Wir wissen, dass sie alles menschlich und wissenschaftlich Machbare getan haben. Das Wichtigste ist für uns, dass die Mediziner die ganze Zeit an ihrer Seite waren", betonte Martinez, die an der Seite ihres Ehemannes Franklin vor der Presse erschien.

Rebeca war am 10. Dezember in Santo Domingo zur Welt gekommen. Sie hatte einen siamesischen Zwilling, dessen Körper nicht entwickelt war. Am Kopf zusammengewachsene siamesische Zwillinge sind äußerst selten; ihre Trennung gelingt ausgesprochen selten. Lazareff hatte mit dieser Operation Erfolg, als er im August 2002 die guatemaltekischen Schwestern Maria Teresa und Maria Jesus Quiej Alvarez voneinander trennte.

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