Rheinland-Pfalz:Wachkoma-Patientin vergewaltigt - schwanger

Eine schwer hirngeschädigte Komapatientin wurde in einer rheinland-pfälzischen Caritaseinrichtung sexuell missbraucht. Der Vorfall wurde nun bekannt, weil die Frau ein Kind bekommt.

Eine schwerbehinderte Patientin ist in einer Caritas-Pflegeeinrichtung im pfälzischen Limburgerhof von einem Unbekannten missbraucht und dabei geschwängert worden. "Es ist für uns unfassbar, dass so etwas passiert", erklärte der Speyerer Caritasdirektor Vinzenz du Bellier.

Die Frankenthaler Staatsanwaltschaft ermittelt nach eigenen Angaben in alle Richtungen. "Weil es um eine schwerbehinderte Person geht, kommt ein Missbrauch in Betracht", sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Lothar Liebig. Die 40 Jahre alte Frau leidet den Angaben zufolge an einer schweren Hirnschädigung. Ob sie das Kind zur Welt bringen wird, soll ihre Familie entscheiden, erklärte die Caritas. "Wir bieten der Familie alle erdenkliche Hilfe an, dass das Kind gesund zur Welt kommen kann und eine gute Zukunft hat." Auf Wunsch ihrer Mutter wird die 40-Jährige in der Einrichtung bleiben, wo sie seit drei Jahren lebt.

Dabei handelt es sich um eine Station mit dem Namen "Junge Pflege", in der jüngere Pflegefälle versorgt werden. Die Einrichtung mit 17 Plätzen gehört zu einem Altenzentrum der Caritas. Die Caritas hat vorsorglich alle Mitarbeiter, die zum Zeitpunkt der Tat in dem Bereich arbeiteten, bis auf weiteres auf andere Posten versetzt.

Die Schwangerschaft war am vergangenen Freitag entdeckt worden. Am Samstag erstatten die Caritas-Verantwortlichen Anzeige. In der Einrichtung gebe es die nötigen Sicherheitsvorkehrungen, erklärte die Caritas. Die Tat zeige aber deutlich die Grenzen der Überwachung. "Wir können und wir wollen unsere Einrichtungen nicht abriegeln."

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