Revolverheld Billy the Kid:Guter Billy, böses Kind

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In Lincoln in New Mexico liegt die blutigste Straße des Wilden Westens: Hier lebt der Mythos vom edlen Verbrecher munter weiter - und man kommt der Wahrheit über Billy the Kid näher.

Harald Hordych

Die Frau in dem Drugstore, der 200 Meilen vom Billy-the-Kid-Land entfernt an der Interstate 25 liegt, reißt die Augen auf und hebt beschwörend die Hände. Sie will nicht den Hauch eines Zweifels an ihren Worten gelten lassen: "Die Leute lieben Billy the Kid! Oh, ja, Billy war ein wirklich guter Mensch. Er hat den Armen geholfen und gegen die Schlechten gekämpft. Alle lieben ihn hier. Wirklich alle! Und die Sache in Fort Grant mit Cahil? Da war er doch noch so klein, und er hat sich nur gewehrt."

Bill Strausser und die amerikanische Flagge: Amerikanische Mythen im Land von Billy the Kid. (Foto: Foto: Jörg Buschmann)

Dabei hatte man nur gesagt, dass man auf dem Weg nach Lincoln ist, und verschwörerisch gemurmelt: Billy the Kid!

Juni 2009, New Mexico. 1878 liegt lange zurück. Aber die blonde Frau hinter der winzigen Ladentheke spricht von Billy the Kid, als sei er vor ein paar Tagen von uns gegangen. Dabei ist es 131 Jahre her, dass der "Lincoln County War" den Westen erschütterte. Und doch ist Henry McCarty, den die Welt nur als Billy the Kid (auch William Bonney) kennt, bis heute ganz offenbar nicht weniger als ein Volksheld in New Mexico, vielleicht im ganzen Südwesten der Vereinigten Staaten. Keineswegs bloß ein infantiler Outlaw, sondern eine Art Robin Hood des Wilden Westens.

Und jetzt zeigt sie noch einmal auf einen Punkt auf der Karte, um uns den Weg zu weisen, den Weg nach Lincoln, einem Nest mit vielleicht 40 Häusern, in dem sich eine der legendärsten Schießereien des Wilden Westens zugetragen hat und die einen unschätzbaren Vorteil hat: Sie ist im Gegensatz zu manch anderer berühmten Schießerei historisch verbürgt.

Deshalb steht für die amerikanischen Kinder der "Lincoln County War" auf dem Lehrplan. Viele bewaffnete Männer erwarben sich den Ruf, kaltblütige Revolverhelden zu sein. Doch der Wilde Westen war voller Geschichten, welche die Zeit überdauerten, weil sie gut erfunden waren. Der berühmte Marshall Wyatt Earp erwarb sich wegen der Schießerei am O.K. Corral in Tombstone den Ruf eines großen Revolvermanns; wegen zahlreicher Lügengeschichten in eigener Sache gilt er der Nachwelt aber als noch größerer Angeber.

Nachlesen kann man das in Bill O'Neals "Billy the Kid und seine Brüder", einem Lexikon der Revolverhelden des Wilden Westens. Selbst die berüchtigsten Burschen griffen nicht so oft zur Waffe, wie wir seit der Erfindung des Cowboy-Kinos glauben. Und noch viel seltener wählten die Männer mit den Colts das Duell Mann gegen Mann. Sie bevorzugten den Schuss aus dem Hinterhalt oder die Variante: Lieber einen unbewaffneten Mann niederschießen als einem bewaffneten gegenübertreten.

Dies alles sollte man wissen, wenn man sich nach Lincoln begibt. Denn daher ist der Lincoln County War eine einzigartige Begebenheit in der Geschichte des Westens. Aus einem feigen Mord entwickelte sich in dem Städtchen Lincoln, in den Ausläufern des Lincoln Forest im dünnbesiedelten New Mexico, ein regelrechter Bürgerkrieg, der allein in Lincoln selbst 65 Todesopfer forderte. Der Krieg brachte der Stadt den Ruf ein, an der blutigsten Straße des Westens zu liegen.

Im Mittelpunkt des Lincoln County War standen Rancher und Kaufleute, die sich um Handelsrechte stritten, unter anderem für die Belieferung der Armee mit Rindfleisch und für die Waren aus dem nahen Apachen-Reservat. Der eskalierende Kampf entwickelt sich zwischen einem eingesessenen Unternehmen und einem Zugereisten, der ein Warenhaus in Lincoln eröffnete. Mehr hatte der reiche Engländer John H. Tunstall nicht getan, als er nach Lincoln gekommen war und sich mit dem ortsansässigen Rechtsanwalt Alexander McSween zusammentat. Doch dieser Auftritt gefährdete das Handelsmonopol des Viehbarons Lawrence Murphy, der zusammen mit seinem Partner James Dolan das hiesige Handelshaus betrieb. Nach einigen Drohungen ließen Murphy und Dolan Taten folgen. Gedungene Mörder erschossen Tunstall im Februar 1878 auf offenem Feld.

Revolverheld Billy the Kid
:Guter Billy, böses Kind

In Lincoln in New Mexico liegt die blutigste Straße des Wilden Westens: Hier lebt der Mythos vom edlen Verbrecher munter weiter - und man kommt der Wahrheit über Billy the Kid näher.

Harald Hordych

Murphys Pech und das seiner Komplizen war, dass Tunstall einige junge Männer auf seiner Farm beschäftigte, die er fürsorglich behandelt hatte, und die ihm von Herzen dankbar waren. Sie schworen blutige Rache für ihren Förderer.

Billy the Kid: Legende zwischen kaltblütigem Killer und Robin Hood des Westens (Foto: Foto: AP)

Erster Mord mit 17

Einer von ihnen war ein klein gewachsener Mann, der noch wie ein Kind aussah und sich seit seinem 15. Lebensjahr in New Mexico und Arizona herumtrieb. Er hatte als Fuhrmann, Cowboy und Hilfsarbeiter gearbeitet und ansonsten durch kleinere Diebstähle auf sich aufmerksam gemacht. Dafür hatte er schon im Gefängnis gesessen. Mit 17 Jahren tötete er zum ersten Mal einen Mann. Ein ihm körperlich weit überlegener Schmied (besagter Cahil) stieß ihn in einem Saloon zu Boden. Die Antwort seines schmächtigen Gegners: ein Griff zum Revolver. Sein Name: Billy the Kid.

Es ist unklar, wo dieser William Henry McCarty 1859 geboren wurde, ob in New York oder Indiana. Nach dem frühen Tod seines Vaters war er jedenfalls als kleiner Junge mit seiner Mutter nach New Mexico gekommen. William Henry war 15, als auch seine Mutter starb. Danach begann sein wildes kurzes Leben. Sein zweifelhafter Ruhm ist ohne den Lincoln County War nicht denkbar.

Die Dielen im Dolan House sind blitzblank gewienert, und die Spitzendecken sehen aus, als seien sie gerade gebügelt worden. Auf jedem Tisch stehen Blumen in kleinen Vasen, und der Blick durchs Fenster geht auf eine friedliche, leere Straße hinaus. Beverly Strauser tritt an den großen Tisch heran und präsentiert ihren Gästen ein gerahmtes Schwarzweiß-Foto, welches das Haus im Jahr 1883 zeigt. Die Gäste haben ihr Mahl beendet, die Auswahl ist klein, Sandwiches oder Hotdogs. Dazu gibt es Kaffee, Tee oder Softdrinks. Kein Alkohol. Kleine Kinder sitzen am Tisch, nichts passt weniger zu dieser Szenerie und zu der 69-jährigen Beverly als die blutigste Straße des Wilden Westens.

Ein Jahr Renovierungsarbeiten im Haus des Killers

Aber genau darum geht es hier, denn die beiden nächsten Fotos, die sie hochhält, zeigen James Dolan und seine Frau Caroline. Sie bauten dieses Haus 1883, genau gegenüber jenem eingeschossigen und langgezogenen Ladengebäude, in dem McSween und Tunstall eine kurze Zeit ihren Geschäften nachgingen und dessen dunklen Regale und blitzenden Vitrinen heute noch zu besichtigen sind. Dieser James Dolan gehörte zu den wenigen Gewinnern des County War, oder sagen wir lieber: zu den wenigen Überlebenden. Es war gewiss kein Zufall, dass er ein so schönes großes Gebäude an dieser Stelle errichtet hat - es ist ein Symbol seines Sieges.

Beverly und Bill Strauser sind erst vor zwei Jahren in dieses Haus gezogen. Nach ihrer Pensionierung waren sie zwei Jahre lang durch die USA gereist, aber dann hatten sie Sehnsucht nach einem neuen Projekt. Sie stießen auf das seit Jahren leerstehende Haus, mit dem die Nachkommen von James Dolan nichts mehr anfangen konnten. Ein Jahr lang renovierte Bill. 2008 war das Dolan House fertig, und jetzt gibt es Lunch, English Tea Partys und an jedem Freitagabend ein Dinner. Und dazu kostenlos James Dolans Lebensgeschichte. Und einen Sheriff Brady's Favorite Cake für vier Dollar gibt es auch noch.

Bill hat früher eine Firma für Holzspielzeug betrieben, das Spiel Jenga kennt man auch bei uns. Aber er war immer ein großer Western-Fan. Beverly hat herausgefunden, dass Jesse James ihr Urgroßvater ist. So etwas motiviert natürlich, und so hängen in einem der beiden Speisezimmer auch eine Weste und ein Halfter samt Revolver an der Wand. Jetzt geht Bill zum Kamin und reicht den Lauf einer Winchester herüber, den er auf seinem Grundstück gefunden hat.

Beverly und Bill Strauser sind erst vor zwei Jahren in dieses Haus gezogen. Nach ihrer Pensionierung waren sie zwei Jahre lang durch die USA gereist, aber dann hatten sie Sehnsucht nach einem neuen Projekt. Sie stießen auf das seit Jahren leerstehende Haus, mit dem die Nachkommen von James Dolan nichts mehr anfangen konnten. Ein Jahr lang renovierte Bill. 2008 war das Dolan House fertig, und jetzt gibt es Lunch, English Tea Partys und an jedem Freitagabend ein Dinner. Und dazu kostenlos James Dolans Lebensgeschichte. Und einen Sheriff Brady's Favorite Cake für vier Dollar gibt es auch noch.

Fußfesseln hinter Glas

Bill hat früher eine Firma für Holzspielzeug betrieben, das Spiel Jenga kennt man auch bei uns. Aber er war immer ein großer Western-Fan. Beverly hat herausgefunden, dass Jesse James ihr Urgroßvater ist. So etwas motiviert natürlich, und so hängen in einem der beiden Speisezimmer auch eine Weste und ein Halfter samt Revolver an der Wand. Jetzt geht Bill zum Kamin und reicht den Lauf einer Winchester herüber, den er auf seinem Grundstück gefunden hat. Der Lauf ist sehr schwer, eine gusseiserne Stange, die innen hohl ist, gut als Vorschlaghammer zu gebrauchen, aber als Waffe, mit der man lässig in gestrecktem Galopp mit einer Hand schießen könnte? "Unmöglich", sagt Bill. "Das kann nur John Wayne in einem Film von John Ford." Wie O'Neal in seinem Buch feststellt: Es ging nie darum, wer schneller zieht, sondern wer in der Lage ist, irgendwann zu treffen.

Die Dielen im Dolan House sind blitzblank gewienert, und die Spitzendecken sehen aus, als seien sie gerade gebügelt worden. Auf jedem Tisch stehen Blumen in kleinen Vasen, und der Blick durchs Fenster geht auf eine friedliche, leere Straße hinaus. Beverly Strauser tritt an den großen Tisch heran und präsentiert ihren Gästen ein gerahmtes Schwarzweiß-Foto, welches das Haus im Jahr 1883 zeigt. Die Gäste haben ihr Mahl beendet, die Auswahl ist klein, Sandwiches oder Hotdogs. Dazu gibt es Kaffee, Tee oder Softdrinks. Kein Alkohol. Kleine Kinder sitzen am Tisch, nichts passt weniger zu dieser Szenerie und zu der 69-jährigen Beverly als die blutigste Straße des Wilden Westens.

Aber genau darum geht es hier, denn die beiden nächsten Fotos, die sie hochhält, zeigen James Dolan und seine Frau Caroline. Sie bauten dieses Haus 1883, genau gegenüber jenem eingeschossigen und langgezogenen Ladengebäude, in dem McSween und Tunstall eine kurze Zeit ihren Geschäften nachgingen und dessen dunklen Regale und blitzenden Vitrinen heute noch zu besichtigen sind. Dieser James Dolan gehörte zu den wenigen Gewinnern des County War, oder sagen wir lieber: zu den wenigen Überlebenden. Es war gewiss kein Zufall, dass er ein so schönes großes Gebäude an dieser Stelle errichtet hat - es ist ein Symbol seines Sieges.

Der Lauf ist sehr schwer, eine gusseiserne Stange, die innen hohl ist, gut als Vorschlaghammer zu gebrauchen, aber als Waffe, mit der man lässig in gestrecktem Galopp mit einer Hand schießen könnte? "Unmöglich", sagt Bill. "Das kann nur John Wayne in einem Film von John Ford." Wie O'Neal in seinem Buch feststellt: Es ging nie darum, wer schneller zieht, sondern wer in der Lage ist, irgendwann zu treffen.

Auf einem Spaziergang durch Lincoln ist nichts mehr von der staubigen Straße von einst zu sehen. Es regnet, die hohen Bergkuppen ringsum liegen schmutzig-braun unter den Wolken. Aber nicht wenige der Häuser sind erhalten geblieben, die ganze Stadt ist ein National Monument Sie zieht sich in einer langen Kurve durch das enge Tal. Jedes Haus steht allein. Dann kommt eine Lücke, die zu groß ausfällt. An dieser Stelle stand das Haus von Alexander McSween. Hier erlebte der Lincoln County War seinen Höhepunkt.

Zu diesem Zeitpunkt hatte Billy the Kid bereits einiges für seinen Nachruhm getan. Vom Friedensrichter gemeinsam mit seinen Gefährten von Tunstalls Ranch zu Polizisten ernannt, hatten er und seine Kumpane zunächst zwei an dem Mord beteiligte Männer festgenommen. Als sie flohen, streckten Billys Leute sie nieder. Unklar ist, ob Billys Behauptung zutrifft, die beiden allein erledigt zu haben. Das ist bei gruppendynamischen Ballereien dieser Art unmöglich festzustellen. Sicher ist, dass Billy und seine Gefährten wenige Tage später dem in die Verschwörung gegen Tunstall verwickelten Sheriff von Lincoln, William Brady, in Lincoln auflauerten und ihn sowie einen Deputy kaltblütig erschossen.

Nach weiteren Scharmützeln ist es am 14. Juli 1878 so weit: Als Tunstalls Partner McSween gemeinsam mit einer großen Bande, darunter Billy the Kid, zu seinem Haus in Lincoln zurückkehrt, werden sie von Leuten der Murphy/Dolan-Partei sofort unter Beschuss genommen. Eine fünftägige Belagerung beginnt, an der zu guter Letzt auch die US-Militärtruppen vom nahen Fort Stanford teilnehmen. Am 19.Juli setzen die Belagerer das McSween-Haus in Brand. Das weitläufige Gebäude hat zehn Zimmer, und das Feuer braucht seine Zeit, um sich von Raum zu Raum zu fressen. Am Ende müssen die Eingeschlossenen den Ausbruch wagen. Alexander McSween stirbt im Feuerhagel. Zu den wenigen Überlebenden gehört Billy the Kid.

Kaum ein historischer Stoff aus dem Westen ist so oft verfilmt worden wie der von Billy und dem Lincoln County War. Eine gierige, schier unantastbare Clique, zu der alle Mächtigen des Bezirks gehören, auch der Gouverneur, der Sheriff und das Militär - eine Herrschaftselite, die rücksichtslos ihre Interessen mit Gewalt durchsetzt. Auf der anderen Seite junge Außenseiter, die um der Rache für einen ermordeten Freund willen sich dieser Übermacht entgegenstellen - was für ein dankbarer Stoff, auch was die Aufteilung in Gut und Böse angeht!

Billy kämpfte auf der richtigen Seite, und das Kino zeichnet mit Freude das Bild vom edlen Verbrecher nach, was wohl auch mit Walter Noble Burns' Biographie "The Saga of Billy the Kid" aus dem Jahre 1926 zusammenhängt. Das Buch diente als Vorlage für den ersten "Billy-the-Kid"-Film von 1930 und beruhte auf den Geschichten, die sich Burns von den wenigen noch überlebenden Augenzeugen erzählen ließ. "Große Lügenmärchen" - heißt es dazu in Joe Hembus' Westernlexikon. Am Ende spannt sich eine Kette von Billy-Filmen von den 30ern über eine Serie von billigsten Billy-Streifen, in denen er als Rächer der Armen und Schwachen auftritt, bis in die späten 1980er. Auch in dem pathetischen, aber historisch recht genauen "Young Guns" (1988) war Billy zwar ein labiler Schießwütiger mit seltsamem Humor - aber letztlich doch: ein Rebell, dessen Herz auf dem rechten Fleck schlägt.

Rache für den Freund - welch ein Filmstoff!

Noch ist die Geschichte von Billy the Kid und dem Lincoln County War aber nicht zu Ende. An der einzigen Straße Lincolns steht auch das größte Haus der Stadt, das Gerichtsgebäude. Zweieinhalb Jahre später kehrt Billy hierher zurück. In "Young Guns" sagt einer seiner Kumpane zu ihm: "Du bist nicht Robin Hood." Und in diesen zweieinhalb Jahren nach der Schlacht von Lincoln hatte Billy diese Aussage bestätigt. Er hatte mit einer Bande von Viehdieben das Land unsicher gemacht und war "vollends auf die schiefe Bahn geraten" (O'Neal). Schließlich wird er vom Bezirksheriff Pat Garrett gestellt. Pikanterweise waren die beiden mal eng befreundet. Aus der Geschichte von "Big Casino" (Pat) und "Little Casino" (Billy), wie man die ungleichen Gesellen nannte, machte Sam Peckinpah 1973 "Pat Garrett jagt Billy The Kid" .

Weil es in Lincoln keine Gefängniszelle gibt, wird Billy im Gerichtssaal an den Boden gekettet. Die Fußfesseln sind heute hinter Glas ausgestellt, und auch die Löcher in der Wand sind zu besichtigen, welche die Kugeln seines Colts bei seiner Flucht hinterließen. Nach vier Monaten verschaffte sich Billy eine Waffe und erschoss zwei Wächter. Auf einem Gedenkstein im Rasen steht: Hier starb J.W. Bell, getötet von Billy the Kid.

Drei Monate später stirbt der Entflohene in Fort Summer im Alter von fast 22 Jahren. Pat Garrett hatte zwei Schüsse auf ihn abgegeben. Die erste Kugel traf Billy ins Herz, er war sofort tot. Sicher, Garrett hatte einen Verbrecher zur Strecke gebracht, vor allem hatte er einen Mythos abgeknallt. Garrett wurde für diese Tat gelobt, und er wurde dafür verurteilt, schreibt O'Neal. Die Belohnung, die auf Billy ausgesetzt war, musste Garrett sich vor Gericht erstreiten. Die republikanische Partei nominierte ihn nicht für die Wiederwahl für das Amt des Sheriffs. Mit Hilfe eines Journalisten verfasste Garrett schließlich ein Buch über Billys Leben. Es behandelt auch die genauen Umstände seines Todes - aus der Perspektive des obsiegenden Widersachers.

War es ein Duell Mann gegen Mann? Nein, Garrett hatte Billy nachts in einem dunklen Raum erwartet und ohne Vorwarnung geschossen.

Im New Mexico History Museum in Santa Fe sind seit kurzem Billys Reitsporen ausgestellt. Ihr Versicherungswert beträgt eine Million Dollar.

© SZ vom 18.07.2009 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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