Osnabrück:Kriegsblindgänger gesprengt

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Ein dumpfer Knall, 140 Tonnen Sandsäcke und 10.000 evakuierte Bewohner: In Osnabrück ist in der Nacht eine Bombe gesprengt worden. Der Blindgänger war in einem Garten entdeckt worden.

Der dumpfe Knall kurz nach Mitternacht war in der ganzen Stadt zu hören: In Osnabrück ist um 0.46 Uhr ein Kriegsblindgänger gesprengt worden. Das bestätigte ein Sprecher der Stadt. Menschen wurden nicht verletzt.

Die Fünf-Zentner-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg war am Mittwoch bei Bauarbeiten in einem Garten gefunden worden. Wegen eines chemischen Langzeitzünders war ein Transport an einen anderen Ort nicht möglich.

Auch zwei Altenheime evakuiert

Erst am späten Abend habe der Kampfmittelräumdienst mit den Vorbereitungen zur Sprengung beginnen können, zumal die Fundstelle sehr unzugänglich sei, sagte der Sprecher. Material für die Sprengung habe umständlich an den Ort gebracht werden müssen.

Bevor die Bombe gesprengt werden konnte, mussten Teile der Innenstadt und eines weiteren Stadtteils am Abend geräumt werden. Mehr als 10.000 Menschen waren betroffen, darunter auch die Bewohner zweier Altenheime. Die Stadt hatte ein Evakuierungszentrum in einer Gesamtschule eingerichtet, wo sich etwa 800 Bürger aufhielten.

Weil der Hauptbahnhof im Evakuierungsgebiet liegt, kam es auch im Bahnverkehr zu Behinderungen. Von 19 Uhr an wurde der Bahnhof gesperrt und Züge hielten nicht mehr an. Reisende mit dem Ziel Osnabrück mussten in Vororten und Nachbarstädten aussteigen und wurden mit Bussen in die Stadt gebracht. Nach 21.00 Uhr wurden die Züge weiträumig um den Bahnhof umgeleitet oder warteten außerhalb des Stadtgebietes.

Zwar habe der Sprengmeister des Kampfmittelräumdienstes zunächst versucht, die Bombe zu entschärfen. Es sei ihm zuletzt aber nur die Sprengung übriggeblieben, erläuterte der Sprecher der Stadt. An den Fundort waren deshalb 140 Tonnen Sand gebracht worden, um die Druckwelle zu dämpfen.

Kurz nach der Sprengung begannen Experten, zu überprüfen, ob bei der Explosion benachbarte Gebäude beschädigt wurden, sagte der Sprecher. Ersten Eindrücken zufolge seien die Beschädigungen eher gering.

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