Notstand in Kalifornien:Im Angesicht des Feuers

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Die Feuerwehr vermeldet erste Erfolge im Kampf gegen die verheerenden Brände rund um Los Angeles. Und sie spricht von möglicher Brandstiftung.

Dank nachlassender Winde haben die Feuerwehrleute in der Nacht zum Montag endlich Fortschritte bei der Eindämmung des Flammenmeeres in Südkalifornien gemacht.

Im Angesicht des Feuers: Mehr als 1000 Feuerwehrmänner kämpfen in Kalifornien gegen drei Brände. (Foto: Foto: dpa)

Nur einer von drei Großbränden, die am Wochenende Zehntausende Menschen in die Flucht geschlagen hatten, war östlich von Los Angeles noch außer Kontrolle. Die Feuer nahe Santa Barbara und Sylmar, einer Stadt am Nordrand von Los Angeles, waren weitgehend eingedämmt. "Die Santa-Ana-Winde sind fast weg", sagte Feuerwehrchef Terry DeJournett der Los Angeles Times.

Jetzt könnten die Feuer leichter gelöscht werden. Unterdessen gibt es Hinweise auf Brandstiftung: Die Ermittler vermuten, dass das verheerende Feuer in Santa Barbara "von Menschen verursacht wurde", sagte ein Behördensprecher dem US-Sender CNN.

Der Feuersturm hat im Süden Kaliforniens eine Schneise der Verwüstung hinterlassen: Mindestens 800 Häuser wurden zerstört, tausende Menschen mussten in Notunterkünften Zuflucht suchen. Mit Genehmigung der Behörden sollten die Bewohner einer fast vollständig abgebrannten Wohnsiedlung in Sylmar am Montag erstmals in das Gebiet zurückkehren dürfen.

Die Flammen hatten dort mehr als 600 Wohncontainer vernichtet. Polizisten durchkämmten die verkohlte Siedlung mit Spürhunden. Es seien glücklicherweise keine Leichen gefunden worden, hieß es.

Ein Brand östlich von Los Angeles im Bezirk Orange County bedrohte am Sonntag mehr als 3000 Häuser. Über 20.000 Menschen folgten dem Aufruf der Feuerwehr, die betroffenen Ortschaften zu verlassen. Auch der Rapper Snoop Dogg und seine Familie brachten sich samt ihren Hunden in Sicherheit, berichtete die Times. Am Abend durften einige Anwohner schon wieder in ihre Häuser zurückkehren.

In der Region Santa Barbara lagen mehr als 200 Häuser in Schutt und Asche. Die Flammen zerstörten dort ein Kloster und zahlreiche Luxusvillen im Prominentenort Montecito. TV-Star Oprah Winfrey sowie die Schauspieler Michael Douglas und Kevin Costner gehören zu den Anwohnern. Ihre Villen blieben unversehrt.

Das Flammenmeer hatte sich seit Mitte vergangener Woche in rasendem Tempo ausgebreitet und dabei insgesamt eine Fläche von rund hundert Quadratkilometern rund um die Metropole Los Angeles verwüstet. Ein Dutzend Feuerwehrmänner wurden verletzt. Gouverneur Arnold Schwarzenegger hatte für die drei Brandgebiete den Notstand ausgerufen.

© sueddeutsche.de/dpa/mmk - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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