Niedersachen: 18-Jähriger festgenommen:Schülerin nach Dorfdisco erschlagen

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Grausamer Fund in einem kleinen Dorf in Niedersachsen. Nach einem Disco-Besuch ist eine 17 Jahre alte Schülerin erschlagen worden. Die Polizei hat inzwischen einen Verdächtigen.

Im Fall des mutmaßlichen Mordes an einer 17-Jährigen in Niedersachsen hat die Polizei am Montag einen 18 Jahre alten, arbeitslosen Mann festgenommen. Er stehe unter dringendem Tatverdacht, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Presseerklärung mit.

Tatortmarkierungen der Polizei. (Foto: Foto: ddp)

Die Schülerin war nach einem Disco-Besuch in der kleinen Ortschaft Asche erschlagen worden. Auf die Spur des aus Asche stammenden jungen Mannes sei die Polizei durch Hinweise von anderen Jugendlichen gekommen, sagte Polizeisprecher Michael Neufeld.

Diese hätten das spätere Opfer und den mutmaßlichen Täter gesehen, als sie die Tanzveranstaltung gemeinsam nach Mitternacht verließen. Die Auswertung von Tatortspuren habe den Verdacht gegen den 18-Jährigen bestätigt.

Am Fundort der Leiche soll die Polizei Spuren entdeckt haben, die von den Turnschuhen des jungen Mannes stammen könnten. Als die Beamten ihn am Sonntagabend festnahmen, soll er die Schuhe bereits in der Maschine gewaschen haben. Der 18-Jährige bestreite alle Vorwürfe, sagte Neufeld.

"Massive Gewalt gegen den Kopf"

Ein Motiv für das Verbrechen kennen die Ermittler noch nicht. "Bisher haben wir nur Vermutungen". Der junge Mann sei der Polizei zuvor nicht aufgefallen. Er und das Opfer hätten sich flüchtig gekannt.

Die Obduktion der Leiche der Schülerin hatte ergeben, dass sie "durch massive Gewalt gegen den Kopf" gestorben sei, sagte Polizeisprecher Michael Neufeld. Den Untersuchungen zufolge starb die Jugendliche am frühen Sonntagmorgen. Ein Sturz als Todesursache sei auszuschließen.

Die aus dem benachbarten Gladebeck stammende 17-jährige Denise hatte nach den bisherigen Ermittlungen am Samstagabend eine Disco im Dorfgemeinschaftshaus in Asche bei Hardegsen besucht.

Am Sonntagmorgen entdeckte ein Anwohner die tote Schülerin dann auf dem Weg zu seinem Auto vor einem Kellereingang in der Nähe des Veranstaltungsortes. "Die Leiche war nicht versteckt", beschreibt Polizeisprecher Michael Neufeld die Umstände an der Fundstelle für sueddeutsche.de. Der Tatort liege in einer Sackgasse im Ort.

Noch am Morgen hieß es von Seiten der Polizei, die 25-köpfige Mordkommission werde nun unter anderem versuchen, sämtliche Besucher der Disco-Veranstaltung zu befragen. Inzwischen scheint die Polizei aber bereits einen Schritt weiter zu sein.

Im Dorfgemeinschaftshaus sollen sich am Samstagabend weit mehr als 100 Personen aufgehalten haben. Vorwiegend habe es sich dabei um Jugendliche aus der näheren Umgebung gehandelt.

Bisher sei nichts von irgendwelchen Auseinandersetzungen während der Party bekanntgeworden, hieß es. Die Staatsanwaltschaft Göttingen hat die Federführung bei den Ermittlungen übernommen.

© sueddeutsche.de/dpa/grc/gal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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