Nach Tod eines Kleinkinds:Haftbefehl gegen 26-jährigen Berliner

Sturz auf dem Spielplatz oder rohe Gewalt? Vor wenigen Tagen starb in Berlin ein kleiner Junge, Ärzte zweifelten an den Angaben der Mutter zur Todesursache. Nun ist gegen den Freund der Mutter ein Haftbefehl erlassen worden.

Nach dem Tod eines misshandelten Jungen in Berlin ist gegen einen 26-Jährigen Haftbefehl erlassen worden. Dem Freund der Mutter werde Totschlag zur Last gelegt, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, mit. Der Mann habe zugegeben, dem Jungen mit der Faust einmal in den Bauch geboxt zu haben. Der Verdächtige sitzt nun in Untersuchungshaft.

Der Kleine kam vor einer Woche mit Hämatomen und schweren inneren Verletzungen in ein Krankenhaus. Dort konnte er nicht mehr gerettet werden. Laut Staatsanwaltschaft erlitt der Junge "stumpfe Gewalt gegen den Unterbauch". Die Mutter und ihr Freund hatten anfangs angegeben, der Kleine habe sich bei einem Sturz auf dem Spielplatz verletzt.

Mutter und Freund hatten den kleinen Jungen selbst ins Klinikum Friedrichshain gebracht. Da Ärzte bezweifelten, dass die Verletzungen von dem Spielplatz stammten, verständigten sie die Polizei. Eine Obduktion hatte die Todesursache zunächst nicht eindeutig klären können. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte, es habe weitere Ermittlungen gegeben. So sei auch der Spielplatz noch einmal untersucht worden.

In der B.Z. hatte der Großvater des kleinen Daniel gesagt, bis vor einem halben Jahr habe seine Tochter mit dem Kind noch bei ihm gelebt. Sie habe ihren neuen Partner über das Internet kennengelernt. Der Großvater sagte der Zeitung, er habe sich an das Jugendamt gewandt. Er habe bereits vermutet, dass sein Enkel geschlagen werde.

© Süddeutsche.de/dpa/mike - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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