Nach Sprung ins Eisbären-Gehege:Berliner Zoo zeigt Frau an

Die 32-Jährige, die an Karfreitag in das Eisbären-Gehege des Berliner Zoos sprang, liegt auf der Intensivstation. Nun kündigt der Zoo auch noch juristische Konsequenzen an.

Nach ihrem Sprung ins Eisbärengehege des Berliner Zoos wird eine Berlinerin weiter auf der Intensivstation eines Krankenhauses behandelt. Die Patientin schwebe allerdings nicht in Lebensgefahr, sagte Sprecherin Kerstin Endele am Dienstag. Der Gesundheitszustand sei stabil.

Gefährliche Aktion: Die Frau, die am Freitag ins Gehege der Eisbären im Berliner Zoo sprang, war offenbar geistig verwirrt. (Foto: Foto: dpa)

Die 32-Jährige war am Karfreitag in den Wassergraben der Eisbären gesprungen. Bevor Zoo-Mitarbeiter die offenbar geistig verwirrte Frau eilig aus dem Wasser ziehen konnten, hatte ein Eisbär sie durch Bisse in Rücken, Arme und Beine schwer verletzt. Den Vorfall beobachteten rund 300 Zoobesucher, darunter auch viele Kinder. Der Zoo stellte nun Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs gegen sie.

Die Berlinerin habe nicht nur sich, sondern auch Mitarbeiter und Tiere in große Gefahr gebracht. Bereits im Dezember 2008 war ein Mann aus Cottbus zu Eisbär Knut in den Wassergraben gesprungen. Zoo-Mitarbeiter mussten das Tier mit einer Rinderkeule ablenken, um den Mann zu retten.

Nach Medienberichten war der Sprung der alleinerziehenden Mutter möglicherweise ein Hilferuf. Die Frau soll Schulden gehabt haben, die eine Privatinsolvenz nach sich zogen. Das zuständige Berliner Jugendamt sei informiert.

Der Zoo lehnte unterdessen weitere Sicherheitsvorkehrungen am Eisbären-Gehege ab. "Wer will, findet immer einen Weg", sagte Zoo-Biologe Heiner Klös. Falsches Verhalten der Zoo-Besucher sei leider keine Seltenheit, immer wieder würden Spielzeuge oder Brot zu den Eisbären geworfen.

Im Nürnberger Zoo zögerten Mitarbeiter im Jahr 2000 nicht, vier entlaufene Eisbären zu erschießen. Zuvor hatten ungebetene Zoo-Besucher die Gitter zum Gehege aufgebrochen.

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