Mord an Lehrerin in Krefeld:49-Jähriger legt Geständnis ab

Lesezeit: 1 min

Der Mord an einer Lehrerin in Krefeld ist aufgeklärt. Der Freund einer Nachbarin hat gestanden, die 37-Jährige in ihrer Wohnung erstochen zu haben. Sein Motiv: Geldnot.

Der Mord an einer Lehrerin aus Krefeld ist aufgeklärt: Aus Geldnot hat ein hochverschuldeter Mann seine 37-jährige Nachbarin in einem Mehrfamilienhaus getötet. Der 49-jährige arbeitslose Schlosser habe gestanden, die frischverheiratete Lehrerin am Dienstag mit einem Bundeswehrkampfmesser um Geld erpresst, sexuell genötigt und schließlich getötet zu haben, teilte die Polizei mit.

Verblutete in ihrer Wohnung: Tanja S. (Foto: Foto: Polizei Krefeld)

Gegen ihn wurde Haftbefehl wegen Mordes, Raubes und Vergewaltigung erlassen.

Die 37-Jährige war am Mittwoch wenige Tage nach ihrer Hochzeit erstochen und fast unbekleidet in ihrer Wohnung gefunden worden. Der Schulleiter hatte die Polizei alarmiert, da die als zuverlässig bekannte Frau am Morgen nicht zur Mathestunde erschienen war.

Mit der Absicht, die Lehrerin zu berauben, war der Mann laut Polizei am Dienstagnachmittag in Abwesenheit seiner Freundin zu der Wohnung der Lehrerin geschlichen. Als die Frau ihrem Nachbarn die Tür öffnete, hielt er ihr sofort das 26 Zentimeter lange Messer an den Hals und verlangte Bargeld sowie die EC-Karte inklusive PIN-Nummer.

Unauffälliger Familienvater

Schließlich zerrte er die Frau den Angaben zufolge ins Schlafzimmer, wo er sie vergewaltigte und ihr in den Rücken stach. Zahlreiche Schnittwunden weisen laut Polizei darauf hin, dass die Lehrerin sich offenbar verzweifelt gewehrt hat.

"Der Mann war eigentlich ein unauffälliger Familienvater, warum die Tat so eskaliert ist, wissen wir nicht", sagte der Leiter der Mordkommission, Gerd Hoppmann. Offensichtlich habe er Angst gehabt, die Frau könne ihn verraten. Nach der Tat beseitigte der 49-jährige das Messer laut Polizei in einem Gully, holte seine Freundin ab und verbrachte den Abend mit ihr gemeinsam vor dem Fernseher.

Auf die Spur kamen die Ermittler dem Mann erst, als er mit der EC-Karte des Opfers rund 1.000 Euro am Geldautomaten abhob und in einer Spielhalle verspielte. Auf den Bildern der Überwachungskameras erkannten die Beamten den 49-Jährigen als den Nachbarn der getöteten Frau wieder.

Nach dem Mord an der Lehrerin hatte die Polizei in den vergangenen Tagen intensiv im sozialen Umfeld der 37-Jährigen und ihrer Schule ermittelt. Der Ehemann, der als Lehrer in einem anderen Bundesland arbeitet, war als Tatverdächtiger schnell ausgeschlossen worden.

© AP/dpa/grc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: