Miss Universum in Guantánamo:"Es war sooo lustig"

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Frightseeing in Guantánamo: Die schönste Frau der Welt war zu Gast bei den Soldaten in dem umstrittenen Gefangenenlager. Und hat sich dort offenbar prächtig amüsiert.

Die schönste Frau der Welt, die Venezolanerin Dayana Mendoza, hat sich auf dem umstrittenen US-Marinestützpunkt Guantánamo auf Kuba offensichtlich gut amüsiert. Nach einem mehrtägigen Besuch in "Gitmo" berichtete die 22-jährige "Miss Universum 2008" in ihrem Blogeintrag vom 27. März, dass sie sich über die Arbeit der Soldaten in dem Gefangenenlager informiert habe und sie auch einen Ausflug in die Umgebung gemacht hätten.

Miss Universe 2008, Dayana Mendoza: "Mein Job ist einfach wundervoll!!!!" (Foto: Foto: Reuters)

"...es war sooo lustig", schrieb die 1,76 Meter große dunkelhaarige Schönheit in ihrem Reisebericht, auf den am Dienstag das brasilianische Nachrichtenportal globo.com aufmerksam wurde.

"Wir sahen auch die Militärhunde und sie zeigten eine sehr schöne Vorstellung ihrer Fähigkeiten", lobte Mendoza weiter. "Alle von der Armee waren wundervoll zu uns. Wir besuchten die Gefangenenlager und wir sahen die Gefängnisse, wo sie duschen, wie sie sich entspannen, mit Filmen, Kunststunden und Büchern. Das war sehr interessant."

Miss Universum zeigte sich nicht nur von der Stadt Guantánamo, sondern auch von der Guantánamo-Bucht begeistert: "Ich wollte nicht weg, es war so ein entspannter Ort, so ruhig und wunderschön." Begleitet wurde sie von der "Miss USA 2008", Crystle Stewart.

In dem US-Stützpunkt auf Kuba befinden sich derzeit noch 245 Gefangene, die dort seit Jahren unter Terrorverdacht festgehalten werden. US-Präsident Barack Obama hatte im Januar als eine seiner ersten Amtshandlungen die Schließung des Lagers binnen eines Jahres angeordnet. Die USA begannen im Januar 2002 mit der Internierung von Terrorverdächtigen auf Guantánamo. Seitdem hat es immer wieder massive Vorwürfe von Folter und Misshandlung.

Inzwischen hat die Dachorganisation der Missen reagiert: Der Blog-Beitrag der Schönen ist gelöscht worden. Lediglich in ihrem Eintrag vom 20. März findet sich noch ein jovialer Hinweis auf den Ausflug: "Am nächsten Tag fahren wir nach Guantánamo, Cuba!!!! Wow, mein Job ist einfach wundervoll!"

Anstelle des ursprünglichen Eintrags findet sich nun ein Statement der Vorsitzenden der Miss Universe Organisation: Mendozas begeisterte Kommentare hätten sich lediglich auf die Gastfreundschaft bezogen, die sie von Seiten der Soldaten erfahren habe.

Schließlich pflege man einen guten Kontakt zu der United Service Organization, die regelmäßig Unterhaltungsveranstaltungen für die US-Truppen organisiert: "Alle Titelträgerinnen haben an mehreren Reisen teilgenommen, um Männer und Frauen in Uniform zu besuchen und dem Land zu dienen." Ein Reiseziel sei eben auch der Stützpunkt der US-Marine auf Guantánamo Bay. Die Besuche der Missen sollten "die Moral der Truppe" heben.

© sueddeutsche.de/Reuters/hai - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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