Lotto-Jackpot:Nachbarländer greifen nach den Millionen

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Nicht nur die Deutschen fiebern dem Rekord-Jackpot von 43 Millionen Euro entgegen. Jetzt kommen auch Spieler aus Österreich, Polen und Dänemark, um sich das große Geld zu sichern.

Der deutsche Lotto-Jackpot von 43 Millionen Euro lockt auch Ausländer über die Grenzen in die deutschen Annahmestellen.

Der Rekord-Jackpot von 43 Millionen zieht auch die österreichischen Nachbarn an. (Foto: Foto: dpa)

In südbayerischen Geschäften gaben am Dienstag zahlreiche Lotto-Spieler aus Österreich ihre Scheine ab. "Etwa 30 Prozent meiner Kunden sind Österreicher", sagte Peter Stefani aus Passau. Die Zahl der Lotto-Spieler aus dem nahen Oberösterreich habe sich in seiner Annahmestelle etwa verdoppelt, berichtete er.

Heidi Lorenzen von der Lotto-Annahmestelle in Flensburg-Harrislee nahe der Grenze zu Dänemark sagte: "Dass der Jackpot so unglaublich hoch ist, hat sich auch in Dänemark herumgesprochen." Sie kenne ihre Kundschaft genau. In den letzten Tagen waren viele fremde Gesichter dabei und eben vor allem Dänen, die extra über die Grenze kämen, um zum ersten Mal an dem Glücksspiel teilzunehmen. "Das erkennt man sofort an der Sprache", sagte sie. In der Grenzregion werde die Berichterstattung im deutschen Fernsehen über den Jackpot genau verfolgt, meinte Lorenzen.

Auch Spieler aus Polen kommen verstärkt in die Annahmestellen. Mitarbeiter in Lotto-Geschäften entlang der sächsisch-polnischen Grenze etwa in Görlitz, Zittau oder Bad Muskau registrierten die doppelte Anzahl der ansonsten üblichen Spielteilnehmer aus dem Nachbarland. "In Prozenten lässt sich das nicht ausdrücken", sagte der Leiter der Hauptstelle von Sachsenlotto in Bautzen, Marko Kuring. "Es wird keine Strichliste geführt."

Die Tschechen sind dagegen offenbar weniger spielfreudig. Es gebe zwar einige Lotto-Stammkunden aus Tschechien, ein "großer Run" von Tschechen wegen des Rekord-Jackpots sei jedoch nicht zu spüren, meinte Brigitte Hahn aus Furth im Wald. Andere Annahmestellen in Ostbayern in der Nähe zu Tschechien haben ähnliche Beobachtungen gemacht.

Robert Frigo aus dem oberbayerischen Bad Reichenhall rechnet unmittelbar vor der Ziehung am Mittwoch mit einer nochmals verstärkten Nachfrage von Kunden aus dem benachbarten Österreich. Die Annahmestellen in den grenznahen Regionen profitierten in solchen Fällen immer von ausländischen Mitspielern, sagte er.

Auch die Staatliche Lotterieverwaltung in München teilte mit, dass Ausländer in die Annahmestellen strömen. "In den Grenzgebieten berichten die Annahmestellen, dass vermehrt Leute mit österreichischem Dialekt kommen", sagte Lotterie-Sprecher Rainer Holmer.

Zudem sei das Interesse aus den Nachbarländern auch bei der Kunden-Telefonhotline zu spüren. Dort riefen Spieler aus Österreich und der Schweiz an, um nachzufragen, ob sie nicht auch im Internet tippen könnten, erklärte Holmer. Da in Bayern das Lottospielen im Internet aber derzeit nicht mehr erlaubt ist, müssten die Kunden schon den Weg über die Grenze in Kauf nehmen.

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