Lagerfeld:Neues vom Sprechapparat

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Dunkle Brille, weiße Haare, loses Mundwerk: Karl Lagerfeld. (Foto: Alexander Klein/AFP)

Er "hasse" Bundeskanzlerin Angela Merkel, hat der Jogginghosen-Hasser und Modeschöpfer Karl Lagerfeld gerade einer französischen Zeitschrift gesagt. Nur: Wen hasst Karl Lagerfeld eigentlich nicht?

Von Hannes Vollmuth

Es ist gar nicht so einfach, einen Prominenten, eine Nation oder eine Gruppe von Menschen mit besonderen Kennzeichen zu finden, die Karl Lagerfeld nicht schon rund gemacht hätte. So langsam war man sogar in Sorge, dass dem ca. 84-jährigen Spross eines Hamburger Kondensmilch-Fabrikanten, gelernten Kostümbildner, Modeschöpfer und Jogginghosen-Hasser die Ideen ausgehen. Diese Sorge war unbegründet, das ist seit dieser Woche klar: In der französischen Zeitschrift Le Point sagte Karl Lagerfeld, er hasse Bundeskanzlerin Angela Merkel. Und zwar wegen ihrer Flüchtlingspolitik. Lagerfeld sagte außerdem, er überlege sogar, seinen deutschen Pass zurückzugeben. Liebe Frau Merkel, ärgern Sie sich nicht darüber. Sie sind nicht allein. Eine Zusammenstellung aus den vergangenen Jahren, wenn auch ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Über Wolfgang Joop: "Sieht aus wie eine alte Geisha." - "Sein Drama ist, dass er nicht ich ist. International kennt ihn doch keiner. Er kann alles gut imitieren, aber er hat keinen eigenen Stil."

Über das Model Heidi Klum: "Ich kenne sie nicht. Und Claudia (Schiffer, Anmerkung der Redaktion) kennt die auch nicht. Die war noch nie in Paris, die kennen wir nicht."

Über Pippa Middleton , Schwester der britischen Herzogin Kate: "Ich mag ihr Gesicht nicht. Sie sollte sich nur von hinten zeigen."

Über Russen: "Wenn ich Russin wäre, wäre ich lesbisch. Die russischen Männer sind nicht sehr attraktiv."

Über Queen Elizabeth II.: "Ist in der Mode von vor 40 Jahren stehen geblieben."

Über den Sänger Seal, Ex-Mann von Heidi Klum: "Ich bin kein Dermatologe, aber seine Haut möchte ich auch nicht haben. Da hat meine besser überlebt. Der hat so eine Kraterlandschaft."

Über Deutsche: "Wenn mich Deutsche ansprechen, um mir zu erzählen, dass sie auch Deutsche sind, sage ich immer: Da gibt's 80 Millionen von."

Über Brad Pitt: "Der spielt leider nur noch Kindermädchen. Diese neuen Väter sind das Schlimmste, was es gibt. Ich habe nichts dagegen, aber die sollen nicht ihre Karrieren vernachlässigen."

Über Büromenschen: "Menschen, die in ein Büro gehen müssen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, haben etwas Langweiliges."

Über die französische Schauspielerin Brigitte Bardot: "Die soll die Klappe halten. Mit den Pelzen, die sie in ihrer Jugend getragen hat, könnte man ganze Wände tapezieren."

Über Kinder: "Kinder reden doch immer Stuss. Deshalb hasste ich als Kind andere Kinder."

Über Menschen mit Mundgeruch: "Das Schlimmste sind Leute, die schlecht aus dem Mund riechen. Das ist, als ob man in ein Jauchefass geschmissen wird. Leider kommt das auch bei Mitarbeitern vor. Von einem musste ich mich trennen."

Über die britische Sängerin Adele: "Sie ist ein bisschen zu fett, aber sie hat ein schönes Gesicht und eine himmlische Stimme."

Über Jammerlappen: "Jammerlappen bewegen nichts. Selbstmitleid ist out."

Über übergewichtige Menschen: "Das Loch in den Sozialkassen kommt auch von Krankheiten, die sich zu dicke Leute eingefangen haben."

Über Jogginghosen-Träger: "Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren."

Über Lady Diana: "Lady Diana war hübsch und irgendwie süß. Aber allen voran auch dumm."

Über sich selbst fotografierende Menschen: "Ein Selfie ist elektronische Masturbation."

Über kleine Männer: "Ich misstraue kleinen Männern. Sie sind von allen die boshaftesten, verbittertsten, nachtragendsten, die es gibt."

Über Franzosen: "Es gibt nichts Schlimmeres als Leute, die nicht mehr anständig sprechen können. Französisch ist eine schöne Sprache. Aber sie ist verbubanst worden."

Hannes Vollmuth

© SZ vom 12.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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