Die Polizei in Kambodscha hat einen Deutschen unter dem Verdacht der sexuellen Kindesmisshandlung festgenommen. Polizisten fanden den 62-jährigen Kölner bei einer Razzia in seinem Hotelzimmer spärlich bekleidet auf dem Bett liegend, ein 14 Jahre altes Mädchen neben ihm, wie die Beamten am Freitag mitteilten.
Das Mädchen habe später der Polizei gesagt, es hätte vor der Razzia mehrmals Sex mit dem Mann gehabt. Nach kambodschanischem Recht kann dieser bis zu sechs Monate in Untersuchungshaft genommen werden, damit die Polizei weitere Nachforschungen anstellen kann. Bei einer Verurteilung drohen dem Deutschen bis zu 20 Jahre Haft.
Die französische Kinderschutzgruppe Action Pour Les Enfants berichtete, sie habe den Verdächtigen seit einiger Zeit beobachtet und ihn mit zwei Mädchen im Teenageralter gesehen, darunter auch dem Mädchen, das bei seiner Festnahme neben ihm lag.
Kambodscha und andere Staaten in Südostasien sind oft das Ziel von Männer aus reichen Ländern, die Sex mit Minderjährigen suchen. "Kambodscha ist sehr schwach", erklärte Christian Guth vom UN-Kinderhilfswerk UNICEF, der die kambodschanische Regierung berät. "Geld ist hier sehr wichtig, und damit kann man alles machen, was man will." Erst im März wurden in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh zwei Deutsche zu langjährigen Haftstrafen verurteilt, weil sie Sex mit Mädchen im Alter zwischen zehn und 14 Jahren hatten.
Im April wurde ein weiterer Deutscher angeklagt. Im Oktober wurde ein russischer Geschäftsmann unter dem Vorwurf festgenommen, mindestens sechs Mädchen misshandelt zu haben. In Vancouver in Kanada wurde unterdessen ein Mann festgenommen, der in Thailand mindestens drei Jungen, darunter auch einen Achtjährigen, sexuell missbraucht haben soll. Die thailändischen Behörden haben nach Angaben vom Freitag die Auslieferung des 54-Jährigen beantragt.