Jakarta:Südostasien bekommt ein Tsunami-Frühwarnsystem

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Die internationale Geberkonferenz in Indonesien hat beschlossen, ein regionales Zentrum zur Warnung vor Flutwellen im Indischen Ozean einrichten. UN-Generalsekretär Kofi Annan forderte, Hilfsgelder zügig zu überweisen, sonst drohe "eine zweite Welle des Todes".

An dem eintägigen Krisengipfel in der indonesischen Hauptstadt nahmen Spitzenpolitiker aus 26 Ländern, Vertreter der UNO und der EU sowie Repräsentanten von Hilfsorganisationen teil.

In der Abschlusserklärung des eintägigen Treffens in der indonesischen Hauptstadt Jakarta wird die Staatengemeinschaft aufgerufen, die Finanzierung des Frühwarnsystems sicherzustellen. Der thailändische Außenminister Surakiart Sathirathai schlug vor, dass ein solches System in seinem Land angesiedelt werden könnte.

Die Teilnehmer fordern zudem die Aufklärung der Bevölkerung über mögliche Katastrophen und über Krisenvorbeugung. Auf die Finanzierung dieser Maßnahmen geht die Erklärung nicht ein. Auch ein Zeitplan wird nicht genannt.

"Eine zweite Welle des Todes verhindern"

Einig waren sich die Gipfelteilnehmer hinsichtlich eines Schuldenmoratoriums für die von der Flutkatastrophe betroffenen Staaten. Rückzahlungsforderungen sollten ausgesetzt werden.

Über ein Schuldenmoratorium soll es auch bei einem Treffen der Staaten des Pariser Clubs am Mittwoch kommender Woche gehen. Die Idee eines Aufschubs der Schuldenrückzahlung wird unter anderem von Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Japan unterstützt.

UN-Generalsekretär Kofi Annan hat die Staatengemeinschaft in Jakarta aufgefordert, zugesagte Hilfsgelder möglichst zügig zu überweisen. Innerhalb der nächsten sechs Monate werde knapp eine Milliarde Dollar gebraucht, um die humanitäre Not zu lindern, sagte Annan. "Wir haben den Überlebenden gegenüber die Pflicht, eine zweite Welle des Todes zu verhindern, die diesmal vermeidbare Ursachen hat", betonte Annan.

Es gebe schwerwiegende logistische Probleme in der betroffenen Region, die aber nicht unüberwindlich seien. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso hatte am Vormittag mitgeteilt, dass die Hilfe für die Opfer der Flutkatastrophe auf insgesamt 1,5 Milliarden Euro aufgestockt wird.

Außerdem plant die EU eine Sonderkreditmöglichkeit bei der Europäischen Investitionsbank (EIB) in Höhe von einer Milliarde Euro sowie Gespräche über einen möglichen Schuldenerlass.

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