Indien:Mit "Hitler's Cross" die Welt erobern

Juden aus der ganzen Welt empören sich über die geschmacklose Namensgebung eines Restaurants in Bombay. Der Besitzer des nach Adolf Hitler benannten Lokals zeigt sich aber uneinsichtig und ließ vielmehr den Namen schützen.

Es gehe ihm nicht darum, für Hitler zu werben, sagt der Restaurant-Besitzer Sabhlok der Zeitung Mumbai Mirror. Die einzige Gemeinsamkeit zwischen ihm und Hitler sei, "dass er die Welt mit Gewalt erobern wollte, und ich das mit dem Essen und dem Service, den ich biete, machen will". Die Namensgebung sei zufällig. Nun habe er sich den Namen aber rechtlich schützen lassen und werde ihn unter keinen Umständen mehr ändern. Er plane, zwei weitere Restaurants in Bombay zu eröffnen.

Nur das Hitler-Poster musste der Besitzer abnehmen, den Namen darf sein Lokal aber behalten. (Foto: Foto: Reuters)

Der israelische Generalkonsul in Bombay, Daniel Zonshine, sagte der Times of India , er habe Anrufe besorgter Juden aus der ganzen Welt erhalten. Zonshine kündigte an, er werde sich mit dem deutschen und dem US-Generalkonsulat in Verbindung setzen. Der Inhaber des jüngst eröffneten Restaurants "Hitler's Cross" (Hitlers Kreuz), Puneet Sabhlok, lehnte eine Namensänderung strikt ab.

Der britischen BBC sagte Sabhlok, ein im Eingangsbereich aufgehängtes Hitler-Poster sei wieder von der Wand genommen worden. Als Buchstabe O im Namenszug "Hitler's Cross" an der Außenfassade dient allerdings weiterhin ein großes umrandetes Hakenkreuz. Die jüdische Gemeinde Bombays, mit 5000 Mitgliedern die größte Indiens, will Sabhlok auf juristischem Wege zur Namensänderung zwingen. Ein Anwohner sagte dem Nachrichtensender NDTV, man habe sich über Hitler-Werbung vor der Restauranteröffnung gewundert. Es habe mehrere Werbeaktionen gegeben, in denen es geheißen habe, "Hitler kommt".

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