Indien:Bombenanschlag auf voll besetztes Kino

Terror im Multiplex: Bei einem Bombenanschlag in einem voll besetzten Kino im nordindischen Bundesstaat Punjab sind mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen.

Ein Terroranschlag auf ein voll besetztes Kino hat am Sonntagabend in Punjab mindestens sechs Menschen in den Tod gerissen. "Es war ein Terroranschlag", sagte Polizeisprecher Ishwar Singh der Nachrichtenagentur PTI. Die Hintergründe des Anschlags in der Stadt Ludhiana würden untersucht.

Blut am Boden: Sicherheitskräfte untersuchen den Ort der Gewalt. (Foto: Foto: Reuters)

Sprengstoffexperten hätten die Arbeit aufgenommen. Bislang hat sich niemand zu der Tat bekannt. Mindestens 22 Verletzte wurden nach Angaben des Fernsehsenders NDTV in Krankenhäuser gebracht, darunter zehn Schwerverletzte. Die Bombe sei während der Abendvorstellung in der Mitte der dritten Sitzreihe des Parketts explodiert, berichtete der Sender unter Berufung auf die Polizei.

Sie habe einen Krater in den Boden gerissen. Glasscheiben seien zersplittert. Insgesamt hielten sich nach Polizeiangaben mehr als 1000 Menschen zum Zeitpunkt des Anschlags in dem modernen Multiplex-Kino auf.

Werk von Fundamentalisten

Der Ministerpräsident des Bundesstaates Punjab, Prakash SinghBadal, verurteilte den Anschlag. "Wir werden nicht zulassen, dass Fundamentalisten das friedliche Miteinander in unserem Land zerstören", sagte er PTI.

In der Umgebung des Filmtheaters leben viele Muslime. Der Anschlag ereignete sich während des islamischen Zuckerfestes, das den Fastenmonat Ramadan beendet.

Im Bundesstaat Punjab sowie in der Hauptstadt Neu Delhi wurden die Sicherheitsvorkehrungen nach dem Anschlag verschärft.

Erst am Donnerstag waren bei einem Bombenanschlag auf einen muslimischen Schrein im westindischen Bundesstaat Rajasthan zwei Menschen ums Leben gekommen. In der südindischen Metropole Hyderabad wurden Ende August bei zwei Bombenexplosionen 42 Menschen getötet und 50 verletzt. Die Sprengsätze waren innerhalb weniger Minuten in einem Straßenrestaurant und in einem Vergnügungspark detoniert.

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