Horror-Zirkus in Süditalien:Baden mit Piranhas

Grausige Darbietung: In einem Zirkus in Italien mussten zwei junge Bulgarinnen gegen ihren Willen in Becken voller Piranhas, Schlangen und Taranteln steigen.

In Süditalien ist eine junge Bulgarin gezwungen worden, bei Zirkusvorstellungen in ein Becken mit Piranhas zu steigen. Ihre 16-jährige Schwester habe bei den Vorführungen des Zirkus "Marino" in Salerno immer wieder in ein Becken mit Schlangen, Insekten und Taranteln steigen müssen, berichtete die Zeitung La Stampa.

Die beiden Mädchen und ihre Eltern hätten illegal in Italien gelebt und seien von den Besitzern des Zirkus wie Sklaven behandelt worden, berichtete die Zeitung La Repubblica. Wenn die Mädchen versuchten, sich zu wehren, seien sie von den Betreibern mit Gewalt in die Becken gedrückt worden.

Ein Zuschauer habe das Spektakel mit den gefährlichen Fischen und Reptilien so grauenhaft gefunden, dass er die Polizei verständigte. Der 57 Jahre alte Zirkusbetreiber sowie sein Sohn und Schwiegersohn wurden festgenommen. Ihnen wird Versklavung, Freiheitsberaubung und Menschenhandel vorgeworfen.

Die Familie sei wahrscheinlich von Bulgarien nach Italien geschleust worden, hieß es in den Berichten. Der Vater habe bei dem Aufbau des Zirkuszeltes geholfen, die Mutter sei als Köchin angestellt gewesen. Als Bezahlung für ihre Dienste habe die Familie lediglich 100 Euro pro Woche erhalten.

Zudem musste sie in Anhängern von Zirkus-Lastern inmitten von Ungeziefer schlafen. Die Bulgaren sind der Zeitung zufolge unter Polizeischutz gestellt und an einen geheimen Ort gebracht worden.

© AFP/dpa/gal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: