Hokkaido-Insel:Schwere Erdbeben im Norden Japans

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Bei den Erdstößen wurden mindestens 240 Menschen verletzt, 41 000 Japaner mussten ihre Häuser verlassen. Die Beben erreichten eine Stärke von 8,0 auf der Richterskala und verursachten zahlreiche Stromausfälle. Die Behörden warnen nun vor Nachbeben und Tsunami-Flutwellen.

Gemessen an der Schwere der Erdstöße hielten sich die Schäden jedoch in Grenzen. Es stürzten nur wenige Gebäude ein. Zudem ist die Erdbebenregion nur dünn besiedelt. Das erste Beben ereignete sich um kurz vor 5 Uhr Ortszeit und erreichte eine Stärke von 8,0. Gut eine Stunde später kam es zu einem zweiten schweren Beben der Stärke 7,0. Später meldeten die Behörden zahlreiche kleinere Erdbeben.

Das Erdbeben in Hokkaido erreichte eine Stärke von 8,0 auf der Richterskala (Foto: Foto: AP)

Ein 61 Jahre alter Mann kam ums Leben: Er wurde unmittelbar nach dem ersten Erdstoß von einem Auto überfahren. Die Zahl der Verletzten wurde mit mindestens 243 angegeben. Elf sollen schwere Verletzungen davon getragen haben.

Das Epizentrum wurde in einer Tiefe von 42 Kilometern unter dem Meeresboden vor der Stadt Kushiro vermutet, rund 900 Kilometer nordöstlich von Tokio. Rund 41 000 Menschen wurden nach Angaben der Behörden aus Furcht vor Flutwellen in Sicherheit gebracht.

Die Bewohner in Küstenregionen von Hokkaido sowie im Norden der Hauptinsel Honshu wurden vor weiteren Flutwellen gewarnt. Das Meteorologische Zentrum teilte mit, dass noch für mindestens zehn Tage mit Nachbeben gerechnet werden müsse.

Bahn- und Flugverkehr bricht fast zusammen

In der Stadt Erimo wurden parkende Autos von Wellen ins Meer gespült. In Geschäften fielen Waren aus den Regalen. Viele Opfer zogen sich Verletzungen durch umstürzende Haushaltsgegenstände wie Fernseher und anderes Mobiliar zu. Vielerorts war die Wasser- und Gasversorgung unterbrochen. Mehr als 24 000 Haushalte waren vorübergehend ohne Strom.

Der regionale Bahn- und Flugverkehr wurde stark beeinträchtigt. Ein Regionalzug mit 39 Insassen entgleiste. Mehrere Flughäfen wurden geschlossen, nach Erdrutschen waren viele Straßen nicht passierbar.

Feuer in Raffinerie

In der Stadt Tomakomai brach in einer Ölraffinerie ein Feuer aus; es befanden sich aber keine Arbeiter vor Ort. Dichte Rauchwolken hingen über der Stadt. Erst nach drei Stunden war der Brand gelöscht.

Es war das schwerste Erdbeben in diesem Jahr. Im Jahr 1995 war die Hauptinsel Hokkaido von einem Beben der Stärke 8,2 erschüttert worden. Damals wurden 436 Menschen verletzt. Zwei Jahre später, im Jahr 1997 wurde die M;illionenstadt Kobe von einem Beben der Stärke 8 erschüttert. Damals starben mehr als 6.000 Menschen.

(sueddeutsche.de/dpa/AP)

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