Hochwasser in Brasilien:Schockierendes Schauspiel

Die Zahl der Obdachlosen in Brasilien ist nach Hochwasser und Erdrutschen auf 80.000 Menschen angestiegen.

Schwere Unwetter im Süden haben Brasilien nach Angaben von Präsident Luiz Inacio Lula da Silva mit der schwersten Umweltkatastrophe seiner Geschichte konfrontiert. Die Zahl der Toten durch Hochwasser und Erdrutsche stieg am Mittwoch auf 97. Rettungskräfte hatten noch immer große Probleme, rund 80.000 obdachlos gewordene Menschen im Staat Santa Catarina zu erreichen.

Unwetter in Brasilien: Die Zahl der Toten durch Hochwasser und Erdrutsche stieg am Mittwoch auf 97. (Foto: Foto: AP)

Silva machte sich bei einem Flug über das Katastrophengebiet ein Bild von der Lage in Santa Katarina, indem am Wochenende die Regenmenge von normalerweise vier Monaten fiel. Der Gouverneur des Staates, Luiz Henrique da Silveira, sagte vor Journalisten, Silva habe sich "schockiert von dem dantesken Schauspiel unter ihm" gezeigt.

Ein Mitarbeiter des Katastrophenschutzes, Gilvan Muniz, sagte der brasilianischen Nachrichtenagentur Agencia Estado, die Einwohner der an einem Fluss gelegenen Stadt Navegantes hätten das ganze Ausmaß der Zerstörung erst nach dem Zurückweichen der Fluten gesehen. "Wir haben zwei Augenblicke des Schreckens erlitten: Als wir das Wasser kommen sahen und dann, als es zurückging und wir die Zerstörung sahen."

Am schwersten betroffen war die Stadt Blumenau, die im 19. Jahrhundert von deutschen Einwanderern gegründet wurde. Dort kamen mindestens 20 Menschen in den Schlammmassen von Erdrutschen ums Leben. Gut die Hälfte der 300.000 Einwohner war ohne Strom. Die für ihr Oktoberfest bekannte Stadt ist ein beliebtes Touristenziel.

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