Mit Herstellungskosten von etwa 25.000 Dollar und Einnahmen von bis zu 600 Millionen Dollar führt Deep Throat ("Tiefer Rachen") die Liste der erfolgreichsten Pornofilme aller Zeiten an. Jetzt ist der Star des Low-Budget-Streifens aus dem Jahr 1972 gestorben: Harry Reems wurde 65 Jahre alt. Eine Krankenhaussprecherin bestätigte seinen Tod mehreren US-Medien. Die Ursache ist unbekannt, Medienberichten zufolge kämpfte Reems zuletzt gegen Bauspeicheldrüsenkrebs.
Reems, der mit bürgerlichem Namen Herbert Streicher hieß, wurde durch den Pornofilm weltberühmt. Der an nur sechs Tagen in Florida gedrehte 62 minütige Film avancierte auf dem Höhepunkt der sexuellen Revolution in Amerika zum Kinoerfolg und entwickelte sich zu einem Politikum. Sogar die altehrwürdige New York Times widmete ihm eine ausführliche Filmbesprechung an prominenter Stelle.
So machte Deep Throat die Pornographie zu einem Massenphänomen, er war sehr explizit und - das war neu - witzig.
Kinobesitzer, Verleiher und Filmteam wurden mit Strafanzeigen überzogen. In der Hälfte aller US-Bundesstaaten durfte Deep Throat nicht gezeigt werden. Reems wurde wegen der Mitwisserschaft bei der Verbreitung von Obszönitäten zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, die Haftstrafe von fünf Jahren wurde aber in zweiter Instanz wieder aufgehoben.
Zuletzt lebte er zurückgezogen im US-Bundesstaat Utah und verdiente sein Geld als Makler.