Glamorama:Schön und pleite

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Nächte im asiatischen Mittelklassewagen: Nathalie von Bismarck, 45. (Foto: Astrid Schmidhuber/Getty Images)

David Hasselhoff muss immer wieder für Namenswortspielereien herhalten. Neuer Anlass: The Hoff ist pleite. Sein Vermögen habe sich auf 600 Dollar reduziert, berichten britische Medien. Mit solchen Problemen ist er nicht allein.

Von  Michael Neudecker

David Hasselhoff, Spitzname "The Hoff", kann nichts für seinen Namen, das sollten wir endlich einsehen. Namenswitze sind ohnehin verpönt, zu flach. Und doch hat man diese Woche wieder gesehen: Wahrscheinlicher als der Verzicht auf dumme Namenswortspielereien ist, dass der Nikolaus und der Osterhassel am selben Tag kommen, oder dass Reiner Haseloff Bundeskanzler wird. Schrieb also die Bild: "Verliert David Hasselhoff jetzt Haus und Hof(f)?" Und: "Gerade hat er sich mit Hayley Roberts, 36, verlobt. Immerhin ein Hoffnungsschimmer." Anlass für die Berichterstattung war übrigens, dass der 63-Jährige, der in "Baywatch" bekanntermaßen "täglich baden gegangen" sei, "finanziell mächtig ins Schwimmen geraten" sei. Heißt: The Hoff ist pleite.

Hässliche Sache ist das, kein Anlass für Scherze, ist ja nicht auszuschließen, dass der Mann bald den Hoffenbarungseid leisten muss. Britische Medien listeten auf, was genau Hasselhoff im aktuellen Unterhaltsstreit mit seiner Ex-Frau vor Gericht offenlegen musste: 96 046 Euro monatliche Einnahmen, 62 700 Euro Ausgaben. Wofür der Mann jeden Monat das 18-Fache des durchschnittlichen deutschen Gehaltes ausgibt? Bitte schön (Auszug): 2323 Euro für Haushälterin und Putzservice, 275 Euro für Wäsche und Reinigung, 1415 Euro für Klamotten, 4993 Euro für Unterhaltung, Geschenke und Urlaube, 390 Euro für Körperpflege, 3620 Euro für Medikamente und Behandlungen, 467 Euro für die Hunde, 1816 Euro für Nebenkosten der Villa, 1492 Euro für Autos/Transport, 707 Euro für Anwaltskosten und Zinsen, und - nicht zu vernachlässigen! - 10,50 Euro für Fitness. Sein Vermögen habe sich auf 525 Euro reduziert; nicht viel für einen, der mal ein Auto mit einer Armbanduhr dirigieren konnte.

Aber, wie gesagt, Scherze verbitten sich bei so einem Thema, zumal es sich hier nicht um ein Einzelschicksal handelt. Zahlreiche Bildergalerien zum Durchwischen befriedigen den Voyeurismus des Durchschnittsgehaltsbeziehers, sie führen einen über Ingrid Steeger über Gunter Gabriel bis hin zu Werner Lorant, und nach neuesten Erkenntnissen kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch die eingeheiratete (und schon wieder geschiedene) Adlige Nathalie von Bismarck dort bald auftaucht. Die Daily Mail zitierte sie dieser Tage mit den erschütternden Worten, früher habe sie Dienstmädchen gehabt und sei um die Welt gereist, jetzt aber "koche und schrubbe ich und helfe den Kindern mit den Hausaufgaben". Ihr Ex, der echte Adlige Carl-Eduard von Bismarck, bezahle die vereinbarten 50 000 Dollar Unterhalt im Monat nicht, weshalb sie sich außerstande sehe, Rechnungen zu begleichen. Ja: Neulich habe sie sogar mit den Kindern eine Woche lang in ihrem Nissan leben müssen. Im Nissan! Ein Hasselhoff hätte so eine asiatische Schleuder früher mühelos im Rückspiegel versenkt. Lange her, ja, aber vielleicht findet er doch noch eine Rettungsboje. Wir jedenfalls sind voller . . . nein, jetzt reicht's.

© SZ vom 07.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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